DBU - aktuell - Umweltbildung

II / 2010

Treibhauseffekt
Der Klimawandel ist ein globales Problem, aber wie machen sich lokale Veränderungen bereits bemerkbar?

8.) 1. Beispiel: GLOKAL Change – Globale und lokale Umweltveränderungen bewerten

GLObale Umweltveränderungen in der Umweltbildung loKAL bewerten

Die Eingriffe des Menschen in das „System Erde“ sind unübersehbar und die Folgen für die Umwelt vergleichbar - auf lokaler wie auch globaler Ebene. Egal ob Braunkohleabbau in der Lausitz oder Abbau von Bauxit am Rio Trombetas in Brasilien. Hier und auch dort drohen Verlust der Artenvielfalt und eine Verschlechterung der Bodenqualität. Das Projekt GLOKAL Change: GLObale Umweltveränderungen in der Umweltbildung loKAL bewerten“ der Pädagogischen Hochschule Heidelberg will Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren mithilfe des Internets die komplexen Zusammenhänge zwischen globalen Umweltveränderungen und lokalen Entwicklungen in Deutschland problem- und handlungsorientiert vermitteln.

Die interaktive Lernplattform www.glokalchange.de soll über Satellitenbilder die globale mit der lokalen Ebene, also den eigenen Erfahrungen der Jugendlichen, verknüpfen. So wird bei den Jugendlichen das aktive Auseinandersetzen mit globalen Umweltveränderungen und deren Folgen für Mensch und Natur gefördert. Ziel ist es bei ihnen ein nachhaltiges persönliches Engagement in Landnutzungsfragen anzuregen.

Themen umweltdidaktisch aufbereitet

Aktuelle Umweltthemen wie „Flächennutzung“, „Abbau von Bodenschätzen im Tagebau“, „Gewinnen von Kraftstoffen aus der Landwirtschaft“ und „Das Nutzen des Ökosystems Wald“ werden in interaktiven Lernmodulen umweltdidaktisch aufbereitet. Die einzelnen Module nehmen dabei globale und lokale (bundesweite) Raumbeispiele in den Fokus. Komplex ökonomisch, ökologisch und sozial verflochten sind sie Gegenstand problemorientierter Raumanalysen. Jugendliche bauen dadurch ihre Kompetenzen im Umgang mit Fernerkundungsdaten aus und lernen deren Gehalt an Rauminformationen zu verstehen und zu analysieren.

Der Vergleich von Satellitenbildern zu unterschiedlichen Aufnahmezeitpunkten erweitert die Raumanalyse um die zeitliche Dimension. Die Jugendlichen erweitern diese digital erworbenen Kenntnisse aus der Satellitenbildanalyse um eigene Erfahrungen im Kontext von Originalbegegnungen vor Ort und bringen hier sogar eine Flugdrohne für die Fernerkundung zum Einsatz. Hierzu werden umfangreiche Anleitungen für geographische Feldmethoden wie Kartierungen, Befragungen etc. entwickelt. Die Umsetzung der Lernmodule orientiert sich an den Bildungsstandards für das Fach Geographie (DGfG) sowie an der Leitidee einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

Erst proben, dann online

Die gesamte Lernumgebung wird zunächst in einer zweistufigen Erprobungsphase in enger Zusammenarbeit mit Schulen und außerschulischen Umweltbildungseinrichtungen getestet, bevor die gewonnenen Ergebnisse anschließend breitenwirksam verbreitet und veröffentlicht werden. Die Internetpräsenz befindet sich im Aufbau.