DBU - aktuell - Umweltbildung II/2011

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Natur erleben
Hilmar Freiherr von Münchhausen stellte vor, wie das Naturerlebnisprojekt Wildtierland Gut Klepelshagen in der Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt wird.
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8.) Ergebnisse des Arbeitskreises „Natur erleben“ bei der DBU-Sommerakademie zum Nationalen Naturerbe

„Das Nationale Naturerbe in der Praxis – Impulse, Herausforderungen, Perspektiven“: Unter diesem Titel luden die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Naturstiftung David im Juni zur 17. DBU-Sommerakademie in das Kloster St. Marienthal in Ostritz/Sachsen ein. Bei dem Nationalen Naturerbe handelt es sich um Flächen, die aus dem Eigentum der Bundessrepublik Deutschland in die Trägerschaft der Bundesländer, verschiedener Naturschutzverbände und der DBU Naturerbe GmbH übergeben wurden, um sie dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. Wie diese Chance für den heimischen Naturschutz am besten genutzt werden kann, dazu diskutierten unter anderem Vertreter aus Politik und Wissenschaft, Mitglieder von Naturschutzverbänden und Stiftungen sowie Forstleute und Jäger.

Möglichkeiten, Menschen für Natur zu begeistern


In der Arbeitsgruppe „Natur erleben“ erörterten die Teilnehmer Möglichkeiten, Menschen für Natur zu begeistern und den Wert von Natur zu kommunizieren. Drei erfolgreiche Beispiele aus der Praxis wurden vorgestellt: der Nationalpark Bayerischer Wald von Karl Friedrich Sinner, das ehemalige Tagebaugebiet und heutige Nationale Naturerbe Goitzsche bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt von Dr. Heidrun Heidecke und das Naturerlebnisprojekt Wildtierland Gut Klepelshagen in der Uckermark in Mecklenburg-Vorpommern von Hilmar Freiherr von Münchhausen. Dabei stellte sich heraus: Zentral für eine erfolgreiche Bildungsarbeit auf Naturschutzflächen sind nicht nur touristische Angebote, die die unterschiedlichen Bedürfnisse der Besucher berücksichtigen. Ebenso wichtig ist es, die heimische Bevölkerung einzubeziehen, für die das Gebiet Teil ihrer Heimat ist. Als Herausforderung und Chance für die Bildungsarbeit sahen die Teilnehmer die Vermittlung dynamischer Prozesse und Kreisläufe in der Natur, die sich oft über längere Zeiträume erstrecken. Diskutiert wurden auch die Vermarktung und Wirtschaftlichkeit von Umweltbildungsangeboten sowie der Einsatz und die Förderung von Ehrenamtlichen.

Netzwerk von Umweltbildungsakteuren geplant

In zwei weiteren Vorträgen standen Jugendliche als Zielgruppe im Vordergrund. Am Beispiel der Sielmanns Natur-Ranger zeigte Dr. Susanne Eich (Heinz Sielmann Stiftung), wie sich junge Menschen für Naturerlebnisse und Naturschutzarbeit begeistern lassen. Eine empirische Betrachtung lieferte Jun.-Prof. Dr. Susanne Menzel (Biologiedidaktik, Universität Osnabrück). Im Rahmen eines DBU-Projekts untersuchte sie mit ihrer Arbeitsgruppe auf der Naturerbefläche Prora, welchen Blick Jugendliche auf die Natur haben. Erste Auswertungen zeigen, dass „Wildnis“ für viele Jugendliche nicht selbsterklärend „schön“ ist, sondern dass es für deren Wertschätzung einer Erläuterung z. B. ökologischer Zusammenhänge bedarf. Für einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch ist die Gründung eines Netzwerks von Umweltbildungsakteuren des Nationalen Naturerbes geplant.

Mehr Infos: www.dbu.de/naturerbe