DBU - aktuell - Umweltbildung II/2015

Themen in dieser Ausgabe: jugend forscht - Citizen Science - TUMlab in München - NaSch-Community-App - Gemeinwohl-Ökonomie

Gemeinwohlökonomie © Sabine Siehl
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrespressekonferenz der Gemeinwohl-Ökonomie Hamburg am 29. April 2015 in Hamburg (v.l.n.r.): aus der Region Hamburg: Anette Möller (Ferienhof Möller), Hans Möller (De Ökomelkburen), Andreas Bannier (stark verdeckt, Meister der Farben Andree Antosch), Thomas Lyer (Druckerei Nienstedt), Norbert Reinermann (Druckerei Zollenspieker Kollektiv), Tatjana Tegel (Meierei Horst), aus der Region Berlin-Brandenburg: Prof. Dr. Hartmut Rein (BTE Touristik- und Regionalberatung), Andreas Bull (taz, die tageszeitung), Felix Weth (Fairmondo), Ludwig Schuster (Sinnwerkstatt)

6.) Gemeinwohl: Impulsgeber für das ökologische, faire, soziale und zukunftsfähige Wirtschaften

Die Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung startete vor rund viereinhalb Jahren mit zwölf Unternehmen in Wien. Mittlerweile wird sie von über 1800 Unternehmen weltweit unterstützt. Auch in Deutschland nimmt dieses konsequent und ganzheitlich gedachte Modell ökologischen, fairen und sozialen Wirtschaftens immer mehr an Fahrt auf. Im Rahmen eines zweijährigen DBU-Förderprojekts entwickeln sich der Raum Berlin-Brandenburg und Hamburg zu Modellregionen, in denen kleine und mittelständische Unternehmen eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen. In der regionalen Jahres-Pressekonferenz der Gemeinwohl-Ökonomie Hamburg präsentierten am 29. April 2015 die von der DBU geförderten Unternehmen ihre Gemeinwohl-Bilanzen.

Mit der Erstellung einer sogenannten Gemeinwohl-Bilanz entscheiden sich Unternehmen freiwillig, den Weg ethisch-ausgerichteten Wirtschaftens zu beschreiten. Sie analysieren und bewerten den Unternehmenserfolg qualitativ und quantitativ anhand von 17 Indikatoren, die den Werten Menschenwürde, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz sowie insbesondere der sogenannten „ökologischen Nachhaltigkeit“ zugeordnet sind. Umweltrelevante Indikatoren sind beispielsweise die Reduktion negativer ökologischer Auswirkungen oder die ökologische Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen. In der Gesamtheit der Indikatoren geht die Betrachtung weit über den Bereich der angebotenen Produkte bzw. Dienstleistungen hinaus: die Lieferkette wird in Bezug auf die genannten Werte genauso beleuchtet wie der Umgang mit den Mitarbeitern, die Beziehungen zu Geldgebern und Mitbewerbern und das gesellschaftliche Engagement. Ziel der Bewegung ist es, bessere Möglichkeiten zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu eröffnen und qualitatives Wachstum, insbesondere auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, zu unterstützen.

Bis zum Herbst 2015 werden insgesamt dreißig kleine bis mittlere Unternehmen bei der Erstellung und Zertifizierung ihrer Unternehmens-Gemeinwohl- Bilanz von der DBU gefördert.

AZ 31200