DBU aktuell - Umweltbildung III/2021

In unserem Umweltbildungsnewseltter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Im Bereich Globales Lernen gibt es zahlreiche Angebote, die zum Ziel haben, globale Zusammenhänge (Nord-Süd-Beziehungen) in Hinsicht auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ebene aufzuzeigen.  © Barbara Kurzawska
Im Bereich Globales Lernen gibt es zahlreiche Angebote, die zum Ziel haben, globale Zusammenhänge (Nord-Süd-Beziehungen) im Hinblick auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ebene aufzuzeigen.
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Die Fortbildungen finden nicht nur online, oder an einer Institution statt, sondern auch beispielsweise in Form eines Camps. © Barbara Kurzawska
Die Fortbildungen finden nicht nur online, oder an einer Institution statt, sondern auch beispielsweise in Form eines Camps.
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6.) MOE-Fellow Barbara Kurzawska im Interview über Konzepte für Workshops im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung

Frau Kurzawska, worum geht es kurz gesagt bei Ihrem Stipendium?

Barbara Kurzawska: Bei meinem Projekt liegt der Fokus auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie auf dem Globalen Lernen. Der Verein CAMBIO, bei dem ich meine Untersuchungen durchführe, veranstaltet Seminare, Workshops und Ganztagsangebote für Schülerinnen und Schüler, Freiwillige sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den beiden Bereichen. Aufgrund meiner Beobachtungen und des gesammelten Feedbacks werde ich beurteilen können, wie die Angebote bei den Lernenden ankommen, was noch fehlt, und inwiefern die Inhalte danach in der Praxis umgesetzt werden.

Welche Angebote für Schülerinnen und Schüler gibt es, wie sieht ihr Konzept aus?

Im Bereich Globales Lernen gibt es zahlreiche Angebote, die zum Ziel haben, globale Zusammenhänge (Nord-Süd-Beziehungen) im Hinblick auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ebene aufzuzeigen. Während der Veranstaltungen wird mit Methoden zu folgenden Themen gearbeitet: Klimawandel, Wasserknappheit, Ressourcenschonung, Energie, soziale Ungleichheiten, globales Ernährungssystem, Nachhaltigkeit im Alltag etc. Die Methoden und Spiele sind sehr divers und an das Alter der Teilnehmenden angepasst. In einem verkleinerten Maßstab lernen die Kinder, wie die Zusammenhänge der globalisierten Welt aussehen. Sie lernen auch Alternativen zu herkömmlichen Lösungen kennen, schlagen diese selbst vor und haben immer eine Möglichkeit, sie in der Praxis auszuprobieren. Das praktische Handeln bildet nämlich die Basis des Konzepts.

Wie sieht die (Weiter)-Bildung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus?

In verschiedenen Fortbildungen arbeiten sie mit Methoden zu bestimmten Themen. Die Grundlage eines Weiterbildungsangebots ist, dass die Teilnehmenden die Methoden und Konzepte kennen lernen und sie ausprobieren können. So sehen sie, was wichtig bei der Anleitung ist, was man bei einer bestimmten Gruppe beachten soll und wie sich die Methode zur weiteren Modifizierung eignet. Die Fortbildungen finden nicht nur online oder an einer Institution statt, sondern beispielsweise auch in Form eines Camps. Dies ermöglicht es, als Gruppe besser zusammen zu arbeiten, Erfahrungen auszutauschen und es lässt vor allem genug Zeit, selber ins praktische Tun zu kommen. Die Rezipienten solcher Angebote sind Lehrkräfte, aber auch freiberufliche Referierende.

Welche Wirkung haben die Bildungsangebote und womit hängt die zusammen?

Die Bildungsangebote vermitteln vor allem neue Tatsachen zu globalen Zusammenhängen. Für viele Teilnehmende ist es auch eine Gelegenheit, das Bekannte aufzufrischen. Was jedoch noch wichtiger ist: Es wird mithilfe dieser Bildungsangebote versucht, einen sozialen Wandel in der Gesellschaft voranzutreiben und das Konzept eines guten Lebens für alle zu verbreiten. Die Teilnehmenden lernen neue Handlungsmöglichkeiten kennen und werden selbst in ihrem Alltag aktiver. Sie engagieren sich zunehmend politisch und sozial. Die Wirkung hängt selbstverständlich mit der Zielgruppe zusammen, ihrer Erfahrung und ihrem Interesse am Thema. Der Erfolg der Veranstaltungen ist auch davon abhängig, wie groß die Gruppe ist und ob man sich heutzutage in Präsenz treffen kann oder nur online.