DBU aktuell - Umweltbildung I | 2023

In unserem Umweltbildungsnewsletter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Teil des Projektteams (von links nach rechts): Dr. med. Gonza Ngoumou, medizinische Doktorandin Laetitia Wenzel und Dr. med. Daniela Liebscher  © Miriam Rösner
Teil des Projektteams (von links nach rechts): Dr. med. Gonza Ngoumou, medizinische Doktorandin Laetitia Wenzel und Dr. med. Daniela Liebscher
Download
Gesunde Ernährung: vielfältig und lecker  © Miriam Rösner
Gesunde Ernährung: vielfältig und lecker
Download

4.) „Du bist, was Du (nicht) isst“: Neues Ausbildungsmodul zur Ernährung für Studierende der Medizin

Ein Wandel im aktuellen Ernährungssystem ist sowohl für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDG) als auch für die Einhaltung der ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten von großer Wichtigkeit. Damit das gelingen kann, spielt in den Industrienationen ein Wandel hin zu einer vermehrt vegetarischen Ernährung eine große Rolle. Medizinisches Fachpersonal und insbesondere Ärztinnen und Ärzte können wichtige Multiplikatoren für gesunde Ernährungsformen sein. Hinsichtlich der Integration von Lehrinhalten zu Ernährung, Klimawandel und Gesundheit in Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen besteht in Deutschland jedoch noch deutlicher Handlungsbedarf.

Ernährungs- und Fastenmedizin im Kontext von Planetary Health

Hier setzt das Projekt „Du bist, was Du isst“ der Charité, Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie an. Im Projekt soll ein zweiwöchiges Wahlpflichtmodul für Studierende der Medizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin entwickelt werden. In diesem Modul werden die Studierenden interaktiv, evidenzbasiert und praxisorientiert an die Ernährungs- und Fastenmedizin im Kontext von Planetary Health sowie der Integrativen Medizin herangeführt.

Medizinerinnen und Mediziner als Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren

Planetary Health ist ein wissenschaftliches Konzept, das beschreibt, wie die Gesundheit der Menschen von der Gesundheit der Ökosysteme abhängt. Die Integrative Medizin verbindet konventionelle Schulmedizin und verschiedene wissenschaftlich gut untersuchte, komplementäre Verfahren zu einem Gesamtkonzept. Ziel des Moduls ist es, eine individuell auf Patientinnen und Patienten abgestimmte präventive Lebensstilmodifikation umzusetzen sowie Therapiestrategien zu finden. Dabei sollen angehende Medizinerinnen und Mediziner als Multiplikatorinnen bzw. Multiplikatoren ausgebildet werden, mit dem Ziel, ihre Nachhaltigkeitskompetenzen im Bereich Ernährung zu entwickeln und zu stärken.

Vermittlung eines nachhaltigen Umgangs mit Lebensmitteln

Mithilfe eines stark praxisorientierten Ansatzes sollen Entscheidungs- und Handlungskompetenzen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln für alle Altersgruppen vermittelt werden. Darüber hinaus sollen Systemzusammenhänge im Sinne von sozialen und Public-Health-Komponenten von Ernährung erfasst, sowie vernetztes Denken in diesem Bereich gefördert werden. Das zweiwöchige Seminar soll während des regulären Medizinstudiengangs an der Charité Universitätsmedizin erprobt und nach Projektende in die dortige Pflichtlehre integriert werden. Mittel- und langfristiges Ziel ist es, das Themengebiet im Curriculum der medizinischen Ausbildung zu etablieren.

Weitere Informationen zum Projekt hier.

AZ 37987