Newsletter des Stipendienprogrammes vom 30.09.2014

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 56 - Ausgabe III 2014

Stipendiatenseminar Binz Juli 2014 © Christina Pollmann
Stipendiatenseminar Binz Juli 2014
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9.) Stipendiatenseminar Binz Juli 2014

Wohnen in der Jugendherberge, Diskutieren im neuen Naturerbe Zentrum, Radfahren auf Deutschlands größter Insel - vom 13. bis 18.7.2014 fand in Binz auf Rügen das 124. Stipendiatenseminar statt.

Es begann mit einem Paukenschlag: Kaum angekommen auf der Insel erlebten die 25 Stipendiatinnen und Stipendiaten des Seminars nach dem Kennenlernen und der Begrüßung durch Dr. Hedda Schlegel-Starmann, wie sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien zum Titel kämpfte – Public Viewing in der Jugendherberge Prora machte es möglich.

Das Gelände der Unterkunft selbst ist historisch: Auf fünf Kilometern planten hier die Nationalsozialisten in den 30er Jahren einen riesigen Gebäudekomplex für den Urlaub der Massen. 20.000 Menschen sollten im „Kraft durch Freude“ Seebad Erholung finden. Nach dem Krieg nutzte es die Nationale Volksarmee der DDR. Heute planen und bauen verschiedene Investoren an Eigentumswohnungen mit Meerblick. Zum eigentlichen Seminarort, dem Naturerbe Zentrum Rügen, ging es jeden Morgen in knapp 10 Minuten mit dem Rad.

Am Montag startete das Seminar mit einem abwechslungsreichen Präsentationstraining unter Anleitung von Christina Pollmann. Sprechübungen, Mini-Vorträge und Videoauswertung bereiteten dabei nicht nur auf die kommenden Referate vor, sondern führten ganz nebenbei zum entspannten Austausch und Kennenlernen der Stipendiatinnen und Stipendiaten. Nach erfolgreichem Workshop und dem Abendessen informierte Dr. Hedda Schlegel-Starmann am Abend noch zu den neuesten Entwicklungen bei der DBU.

Ab Dienstag wurde es dann auch für die Stipendiatinnen und Stipendiaten Ernst, ihr Thema in 15 Minuten zu präsentieren, um danach Rede und Antwort zu stehen. Angesichts der mit Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaftlern interdisziplinären Gruppe waren auch die Vorträge entsprechend abwechslungsreich. Von Käfern im Bayrischen Wald über nachhaltige Entwicklung bei Jugendlichen und im Botanischen Garten, Solarexpeditionen, juristischen und sozialen Fragen bei Windkraftanlagen sowie Verbesserungen von Biogasanlagen bis hin zu neuartigen Syntheseverfahren und Optimierungen bei Flussbatterien sowie organischer und anorganischer Solarzellen war die Themenpalette äußerst vielfältig. Mit und ohne Powerpoint waren die Präsentationen dabei auf hohem Niveau und boten jede Menge Stoff für rege Diskussionen unter den Teilnehmenden, die meist in den Kaffeepausen weitergeführt wurden.

Neben den Vorträgen bot das Seminarprogramm zahlreiche Möglichkeiten für Exkursionen und Infos zur Insel. So erklärte uns am Dienstag Oliver Thassler, Leiter des Umweltinformationszentrums des Naturerbe Zentrums Rügen, in seinem Vortrag zur „Entwicklung von Landschaften und der Landschaftsmalerei auf Rügen“ den Einfluss von Malerei und Landschaftsästhetik auf die Bewertung schützenswerter Gebiete. Susanna Misgajski vom PRORA-ZENTRUM führte uns schließlich über einen Teil des ehemaligen KdF-Geländes mit Erklärungen zur abwechslungsreichen Geschichte. Am Donnerstag leitete uns wiederum Oliver Thassler über die DBU-Naturerbeflächen – mit spannenden Eindrücken von Wald, Wasserbüffeln und einmaligen Steinfeldern.

Ob am Strand, beim Grill oder zum Abschiedsessen in Binz war auch an den Abenden für beste Stimmung gesorgt. Und so vergingen die ereignisreichen Tage auf Rügen, bis die Teilnehmenden des 124. Stipendiatenseminars mit allerlei Eindrücken, neuen Erfahrungen und vielleicht der einen oder anderen Inspiration am Freitag wieder von der Insel nach Hause fuhren.

Jens Marquardt
DBU-Stipendiat