Newsletter des Stipendienprogrammes vom 21.12.2015

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 61 - Ausgabe IV 2015

Gruppenfoto Stipendiatenseminar Ostritz 2015
Gruppenfoto Stipendiatenseminar Ostritz 2015
Download

8.) Stipendiatenseminar Ostritz September 2015

Braunkohle, Klosterkirche und – 132. DBU-Stipendiatenseminar im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz

Vom 20.09. bis zum 25.09.2015 trafen sich 23 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unter der Leitung von Dr. Reinhard Stock im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal in Ostritz. Das Internationale Begegnungszentrum liegt direkt an der polnischen Grenze; eins der Tore führt an die Neiße, von wo aus man die polnischen Grenzsteine gut sehen kann. Nach dem Jahrhunderthochwasser 2010, das mit über 13 Millionen Euro Restaurations- und Renovierungskosten zu Buche schlug, sind die meisten der früher landwirtschaftlich genutzten Gebäude wieder saniert und verbreiten eine halb historische, halb moderne Atmosphäre.

Zwischen historisch und modern schwankten auch die beiden Exkursionsziele des 132. Stipendiatenseminars: Wir besuchten das Braunkohlekraftwerk Boxberg und den Braunkohletagebau Nochten. Dort konnten wir die größte bewegliche Maschine der Welt bewundern, eine 500 m lange Förderbrücke. Im Kraftwerk wurde uns vorher die Verlässlichkeit der Braunkohle als Energieträger von unserem Guide vor Augen geführt, während die Möglichkeiten der Energiewende, vorsichtig ausgedrückt, nur unzureichend beleuchtet wurden.

Hauptbestandteil des Seminars waren die Vorträge der Stipendiaten und Stipendiatinnen. Es war ein großes Themenspektrum vertreten, das dieses Mal kein Übergewicht in eine bestimmte Richtung aufwies; viele Fachrichtungen waren vertreten, aber keine allzu oft. So bewegten wir uns zwischen Nachhaltigkeitserziehung in Botanischen Gärten und Kohlenstoffnanoröhren, Teichmuscheln und Totholzdiversität, Katalysatoren und Solarzellen hin und her. Die Diskussionen waren nach jedem einzelnen Vortrag rege und mussten häufig durch den Moderator/die Moderatorin beendet werden, wurden dann aber in den Kaffeepausen genauso angeregt fortgesetzt.

Auch außerhalb der Vorträge und Exkursionen gab es ein buntes Programm. Am ersten Abend brach Christina Pollmann mit ein paar Kennenlernspielen das Eis. Fast den ganzen Montag nahm ein von Frau Pollmann geleitetes Präsentationstraining in Anspruch, außerdem wurden wir vom Leiter der Stiftung über das Gelände des Internationalen Begegnungszentrums geführt. Am Montagabend berichtete Herr Dr. Stock über aktuelle Entwicklungen in der DBU, und am Dienstag hörten wir einen spannenden Vortrag von Prof. Dr. Maren Voß. Es gelang ihr, zwei umfassende Themen (Ozeanversauerung und Stickstoffbelastung der Meere) in einem informativen und kurzweiligen Vortrag zu bündeln. Am Mittwochabend aßen wir im Patrizierhaus St. Jonathan in Görlitz zu Abend und hatten vorher Gelegenheit zu einem kurzen Ausflug nach Polen. Am Donnerstag, für einen nicht geringen Anteil der letzte Tag ihres letzten DBU-Seminars, gab es einen Grillabend zum Abschluss. Die kühlen Außentemperaturen meisterten wir dank ausreichend Feuerholz.

Da es auch für mich das letzte DBU-Seminar war, bin ich am Freitagmorgen ein wenig wehmütig in den Zug ab Görlitz gestiegen. Es war ein tolles Seminar in Ostritz, und jeder nimmt einen ordentlichen Schub Erholung und Motivation mit nach Hause.

Anne Spitzner
DBU-Promotionsstipendiatin und Kommunikatorin