Newsletter des Stipendienprogrammes vom 21.12.2015

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 61 - Ausgabe IV 2015

Gruppenfoto 3. Statustreffen Stipendienschwerpunkt „Integrierte Chemikalienbewertung“ in Leipzig
Gruppenfoto 3. Statustreffen Stipendienschwerpunkt „Integrierte Chemikalienbewertung“ in Leipzig
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9.) 3. Statustreffen Stipendienschwerpunkt „Integrierte Chemikalienbewertung“

Bereits bei dem letzten Statustreffen im Januar 2015 wurde beschlossen, dass die „International Conference on Chemistry and the Environment“ (ICCE) einen geeigneten Rahmen bilden würde, um die Arbeit des Stipendienschwerpunkts „Integrierte Chemikalienbewertung“ einem breiten Publikum vorzustellen. Aus diesem Anlass zog es insgesamt 13 Stipendiatinnen und Stipendiaten und assoziierte Mitglieder aus allen Himmelsrichtungen vom 20. - 25.09.2015 nach Leipzig.

Schauplatz der 15. ICCE war das Neue Augusteum der Universität Leipzig, welches mit seiner beeindruckenden Architektur zur guten Atmosphäre der Konferenz beitrug und für vier Tage die „neue Heimat“ von mehreren Hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten bekamen hier die Gelegenheit, ihre eigenen Forschungsergebnisse zu aktuellen Umweltthemen anhand von Posterbeiträgen und Vorträgen dem Fachpublikum zu präsentieren. Die kritischen Diskussionen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben dabei häufig zu neuen Erkenntnissen oder Ideen für die eigene Forschung geführt und es konnten interessante Kontakte geknüpft werden. Generell wurde die Wahrnehmung des thematisch breit aufgestellten Stipendienschwerpunktes durch ein gemeinsames Posterlayout unterstützt.

Abseits der fachlichen Vorträge gab es am letzten Tag der ICCE eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „Past, presence and future of publishing in environmental sciences“, die von den Stipendiatinnen und Stipendiaten mit regem Interesse verfolgt wurde. Insbesondere Zukunftskonzepte für das wissenschaftliche Publizieren standen dabei im Vordergrund und die vermutlich wichtigste Diskussion wurde im Zusammenhang mit „Open Access“-Journalen und deren Nutzen geführt. Professor Ulrich Pöschl stellte dabei das Konzept des erfolgreichen Journals „Atmospheric Chemistry and Physics“ vor, welches er vor rund 14 Jahren mit initiiert hatte. Zusätzlich zu dem klassischen Review Prozess wird hier die Qualität der eingereichten Artikel durch einen direkten Austausch zwischen den Autorinnen und Autoren sowie Leserinnen und Lesern in einem Internetforum sichergestellt. Generell waren alle beteiligten Personen der Auffassung, dass die Publikation in „Open Access“-Journalen in Zukunft Standard sein wird, es jedoch stark umstritten ist, wie dies finanziert werden soll.

Für Donnerstag hatten die Stipendiaten Marcus Hillebrand und Andreas Schüttler, die beide am Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) promovieren, eine Tour durch das UFZ organisiert. Den Auftakt machte dabei Dr. Messner, der die Stipendiatinnen und Stipendiaten in Vertretung für Prof. Teutsch in die Gründungsgeschichte und die wichtigsten Aufgaben des UFZ einführte. Anschließend stellten die Department-Leiter des Fachbereichs „Ökotoxikologie“ ihre Arbeitsgruppen und Forschungsschwerpunkte vor. Aufgelockert wurden die Präsentationen unter anderem durch den Aufstieg auf den Aussichtsturm des Geländes und die Besichtigung der Mesokosmen des Departments „System-Ökotoxikologie“, aber auch durch das gemeinsame Mittagessen in der Kantine des UFZ. Da das Forschungszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Rüstungsbetriebs HASAG aufgebaut wurde, durfte auch ein kurzer Besuch der Gedenkstätte nicht fehlen, die das Schicksal von rund 15.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während der NS-Zeit beleuchtet. Den Abschluss der Besichtigung des UFZ bildete der Rundgang durch die Labore des Departments „Ökologische Chemie“.

Die Entscheidung der DBU, bei diesem Aufenthalt auf private Übernachtungsmöglichkeiten zurückzugreifen, trug dazu bei, dass unsere Zeit in Leipzig von persönlichen Begegnungen geprägt wurde und wir Leipzig auch abseits der typischen Touristenpfade entdeckten. Hierbei möchten wir uns insbesondere bei Marcus und Andreas bedanken, die mit viel Engagement diese Woche vorbereitet haben und uns während der Zeit in Leipzig Obdach organisiert und auch selber gewährt haben! Trotz Legida, Gegendemonstrationen und zahlreicher Polizeisperren haben sie uns auch immer ans Ziel gebracht und gemeinsam mit uns die Fahrstuhl-Odyssee im Panorama Tower (die an die Treppen-Odyssee in Darmstadt erinnerte) überstanden. Abschließend wurden aber auch die touristischen Pfade betreten: Das letzte gemeinsame Abendessen gab es auf Goethes Spuren in Auerbachs Keller und auch dem Barfußgäßchen wurde ein Besuch abgestattet.

Schön war’s und wir können Goethe nur zustimmen: „Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute.“.

Sascha Lege & Stefanie Wieck