Newsletter der Nachwuchsförderprogramme vom 04.06.2021

Infos aus den Nachwuchsförderprogrammen - Nr. 80 - Ausgabe I 2021

Stipendienschwerpunkt Circular Economy  © DBU
Stipendienschwerpunkt Circular Economy
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7.) Stipendienschwerpunkt: Besser wirtschaften und leben in Kreisläufen – Transformationspotenziale der Circular Economy

Interdisziplinäres Kolleg des Promotionsstipendienprogramms der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Der Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde ist eine Schlüsselfrage für die Menschheit. In allen Sektoren, sei es Energie, Fläche oder Rohstoffe, übersteigt die Nutzung der natürlichen Ressourcen die Regenerationsfähigkeit der Erde bei Weitem. Neben der wachsenden globalen Rohstoffentnahme nimmt durch technologische Trends wie Digitalisierung und Miniaturisierung auch die Vielfalt der Elemente und Stoffe in Produkten (z. B. in Verbundwerkstoffen) rasant zu, was deren Rückholbarkeit und Weiterverwendung erschwert. Hinzu kommt, dass der Rohstoffbedarf für wichtige Zukunftsfelder wie die Energie- und Verkehrswende für einige Elemente erheblich über dem jetzigen Verbrauch liegt.

Gleichzeitig stellen sich globale Fragen sozialer Gerechtigkeit, denn häufig werden Rohstoffe unter sehr problematischen sozialen und ökologischen Bedingungen in Ländern abgebaut, die von der Wertschöpfung wenig profitieren und nicht zuletzt auch die Lasten der weltweit steigenden Mengen an Elektroschrott, Plastikmüll u. a. tragen müssen. Aus diesen und weiteren Gründen ist ein schonender und effizienter Umgang mit Ressourcen und die Etablierung entsprechender organisationaler und Infrastrukturen eine Kernaufgabe heutiger und zukünftiger Generationen. Aktuell wird eine Alternative zum herkömmlichen linearen „take – make – waste“ diskutiert, die eine umfassende Lösung verspricht: die Circular Economy.

Vor diesem Hintergrund plant die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Rahmen ihres Promotionsstipendienprogramms die Förderung eines ortsungebundenen inter- und transdisziplinären Promotionskollegs für Forschung, Entwicklung, Innovation und Transformation im Bereich der Circular Economy.

Es sollen 10 bis 15 Promotionsstipendien vergeben werden. Im Kolleg werden Herausforderungen einer Circular Economy im gesamten Lebenszyklus von Produkten und für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem adressiert. Dies betrifft besonders Fragen aus sozial‑, geistes-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie künstlerischen Fachgebieten, aber auch aus technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen.

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Melanie Jaeger-Erben, Leiterin Fachgebiet Transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, TU Berlin, sowie Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann, Lehrstuhl für Rohstoffaufbereitung und Recycling, Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal. DBU-Ansprechpartner für das Programm ist Dr. Volker Berding.