Newsletter der Nachwuchsförderprogramme vom 04.06.2021

Infos aus den Nachwuchsförderprogrammen - Nr. 80 - Ausgabe I 2021

Kaliningrad (oben) und Tirana (See)  © Pixabay
Kaliningrad (oben) und Tirana (See)
Download

25.) Neu im MOE Fellowship Programm – Small Grants für herausragende Fellows

Das Kuratorium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt billigte in seiner 115. Sitzung am 11.03.2020 eine konzeptionelle Ergänzung im MOE Fellowship Programm.

Sogenannte „Small Grants“ sollen für die Fellows im Anschluss an das Kernstipendium einen zusätzlichen Anreiz bieten, in ihr Heimatland zurückzukehren und die in Deutschland erworbenen Kompetenzen dort im Bereich Umwelt- und Naturschutz einzubringen. Die Förderung wird für eine Dauer von maximal sechs Monaten gewährt. Die Small Grants sollen vor allem an diejenigen Fellows vergeben werden, welche im Verlauf des Fellowships eine außergewöhnliche Leistung erbracht haben.

Die Kleinprojekte dienen der vertiefenden Qualifizierung exzellenter Fellows in Bezug auf die Konzeption und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungs- sowie Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben mit Umwelt- und/oder Naturschutzbezug. Die Fellows qualifizieren sich in den Small Grants potenziell als zukünftige Projektpartnerinnen/Projektpartner und Antragstellerinnen/Antragsteller in DBU-Vorhaben wie auch gegenüber anderen Fördereinrichtungen und Förderprogrammen. Die Small Grants sind grundsätzlich in den Herkunftsländern der Fellows durchzuführen und sollen sich an den Förderthemen der DBU orientieren. Sie können insbesondere drei Typen von Vorhaben umfassen:

  1. Handlungsfeldanalysen zu ausgewählten Umweltherausforderungen,
  2. Entwicklung von Machbarkeitskonzepten für potenzielle Projekte,
  3. Durchführung von modellhaften Praxisprojekten.

Im Mittelpunkt der Vorhaben sollen Themen stehen, die besondere Nachhaltigkeitsherausforderungen fokussieren.

Bislang wurden zwei Small Grants für Fellows in Kaliningrad und in Albanien vergeben.

Ziel des bewilligten Small Grant Projekts von Elisey Bazhenov, Kaliningrad, Russland, ist die Entwicklung einer Technologie zur Herstellung von funktionellen Proteinen mit niedrigem Molekulargewicht aus den Fischnebenprodukten der Fischverarbeitung für Lebensmittel, insbesondere aus Fischkiemen, Fischköpfen, Schwimmblasen und Fischhaut. Durch die Einführung neuer technologischer Verfahren und die Nutzung der benannten sekundären Fischrohstoffe für die Herstellung von funktionellen Proteinen mit niedrigem Molekulargewicht soll eine deutliche Abfallreduzierung in diesem Bereich, eine Minderung deren negativer Auswirkungen im Deponiebereich und die Steigerung der Effizienz der Nutzung der Fische in der Verarbeitung erreicht werden. Das Vorhaben wird in Kooperation mit den Fischverarbeitungsunternehmen „Roskon“, „Sa Rodinu“, „Navaga“, „Amiks Fish“ und „Ocean“, Russland, umgesetzt. Einzelne Analysen werden im Kompetenzzentrum an der Kaliningrader Staatlichen Technischen Universität in enger Zusammenarbeit mit der Fa. Biotech, Kaliningrad, sowie dem wissenschaftlichen und technischen Labor der Firma ANiMOX, Berlin, durchgeführt.

Ziel des bewilligten Small Grant Projekts von Rovena Plaku, Tirana, Albanien, ist es, potenzielle „Pocket Parks“ in Tirana als Ansatz für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu identifizieren und zu untersuchen. Dabei soll mittels GIS-Methoden eine Erfassung geeigneter Flächen erfolgen. Die potenzielle Nützlichkeit der Flächen soll für unterschiedliche Bereiche wie Erholung, Spielflächen, Mikroklima und Biodiversität beschrieben werden. Im Rahmen von Befragungen im Quartier sollen Präferenzen der Flächennutzung und Optionen einer gemeinschaftlichen Flächenplanung bei den Anwohnern erfasst werden. Auch sollen Erfolgsbedingungen der gemeinschaftlichen Umsetzung von Planungs- und Implementierungsprozessen im Quartier im Rahmen der Untersuchung identifiziert werden. Die Befunde der Untersuchung sollen über einen Austausch der Ergebnisse mit zuständigen Stellen der Kommunalverwaltung auf Machbarkeit hin geprüft sowie Fachexpertinnen und Fachexperten der Stadt Tirana für eine Umsetzung sensibilisiert werden. Die Vorgehensweise der Untersuchung, Erfassungs- und Planungsschritte sowie die partizipative Einbindung von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie die Adressierung der Planungsebene sollen in einem Leitfaden festgehalten werden. Über den Leitfaden sind die Projektergebnisse potenziell auch in anderen urbanen Kontexten nutzbar.

Das Team des MOE Fellowship Programms wünscht den beiden Fellows viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Small Grant Projekte.

Dr. Alexander Bittner
für das MOE Fellowship Programm