DBU aktuell Nr. 10 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Frau beim Einkaufen © Gina Sanders - stock.adobe.com
Gut leben, ohne die Belastbarkeitsgrenzen der Erde zu überschreiten – darauf zielt die DBU-Förderung zu Nachhaltigkeitsbewertungen, zu nachhaltigem Umgang mit Lebensmitteln und zur Entwicklung umweltschonender Gebrauchsgüter.

1.) Geschmackvoll und vorausschauend – Nachhaltiger Konsum und zukunftsfähige Lebensstile

Für den Handel ist es das Geschäft des Jahres: Allein im Einzelhandel sollen laut Prognose in der Weihnachtszeit 2018 in Deutschland mehr als 100 Milliarden Euro umgesetzt werden. Gleichzeitig warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler davor, die Belastbarkeitsgrenzen des Erdsystems zu überschreiten und mahnen beispielsweise im Hinblick auf Klimaschutz und Ressourcenverbrauch zum zeitnahen, entschiedenen Handeln.

Wie lässt sich ein hoher Lebensstandard ermöglichen und gleichzeitig ein schonender Umgang mit den natürlichen Ressourcen erreichen? DBU-Generalsekretär Alexander Bonde erläutert: »Wir als DBU fühlen uns dem Ziel verpflichtet, die Erde als lebenswerten Planeten für alle zu erhalten und zu gestalten. Unsere Förderarbeit beruht darauf, dass gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben sowie Entwicklungsfähigkeit nur auf Grundlage eines intakten Planeten möglich sind.«

Für ein nachhaltiges Handeln ist das »Gewusst-wie« ein entscheidendes Kriterium. Daher fördert die DBU Instrumente zur Nachhaltigkeitsbewertung, beispielsweise in der Produktion: Dem DBU-Projektpartner DETE Dr. Tettenborn GmbH, Nürnberg, gelang es, mit dem Softwareprodukt CaMoS (Carbon Monitoring System) eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zu schaffen, produktbezogene CO2-Emissionen im Bereich Lackierung zu erfassen und direkt umsetzbare Prozessoptimierungen abzuleiten. Neben Bewertungssystemen für Emissionen, Material- und Energieverbrauch fördert die DBU auch die Entwicklung umweltschonender Gebrauchsgüter – von der nachhaltigen Ausrüstung von Outdoortextilien über emissionsarm hergestellte Sanitärgegenstände bis hin zur umweltfreundlichen Produktion von Massageliegen.

Auch der nachhaltige Umgang mit Lebensmitteln ist ein DBU-Thema: Jedes Jahr landen in Deutschland nach Angaben des World Wide Fund for Nature (WWF) 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Insgesamt fast 10 Millionen Tonnen davon wären vermeidbar. Das DBU-Projekt »Lebensmittelverschwendung stoppen« der Initiative »Genießt uns« schrieb einen Unternehmenswettbewerb aus und organisierte einen öffentlichen Essensretter-Brunch auf dem Vorplatz des Berliner Hauptbahnhofes sowie ein Abgeordnetenfrühstück vor dem Bundestag, um auf die Problematik hinzuweisen. Informationen rund um nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung bietet die im September mit DBU-Unterstützung gestartete Plattform »Ernährungswandel«, die auch dazu einlädt, eigene Beiträge einzustellen. Die eigenen Einkaufsgewohnheiten im Hinblick auf die entstehenden CO2-Emissionen zu überprüfen – dies ermöglicht der Klimamarkt-Onlineshop: Hier lassen sich Produkte aus acht Themenbereichen von Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft über Elektronik bis hin zu Reisen in den virtuellen Warenkorb legen und anschließend CO2-Einsparpotenziale berechnen.

Und wer das Thema Nachhaltigkeit quasi »von der Pike auf« lernen will, der belegt Online-Lernmodule an der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit der Universität Bremen. Das deutschlandweite, kostenlose Lernangebot richtet sich an Studierende und bereits Berufstätige aller Fachrichtungen und umfasst Inhalte wie »Nachhaltiges Management«, Weltfinanzsystem und Nachhaltigkeit« oder »Klimaschutz und Klimaanpassungen.« Die jeweiligen Veranstaltungen können im selbstbestimmten Lerntempo bearbeitet und am Ende mit einer Prüfung inklusive Zertifikat und Credit Points abgeschlossen werden.

Ausflugstipp: "Wo kommt die Jeans her?" "Was steckt in einem Handy?" "Kaufst du noch oder tauschst du schon?" Diese Fragen beantwortet die Wanderausstellung KonsumKompass von DBU und Umweltbundesamt (UBA), die noch bis zum 13.01.2019 im Odysseum in Köln zu sehen ist. Vom 17.01.2019 bis zum 28.04.2019 steht sie im Explorado in Duisburg.

Aktueller Hinweis: Zurzeit können sich Institutionen und Einrichtungen bewerben, die der Ausstellung nach der Wanderschaft einen endgültigen Standplatz bieten wollen. Die Ausstellung benötigt eine Fläche von ca. 240 m2 und eine Raumhöhe von 2,40 m. Wer Interesse daran hat, die Ausstellung „KonsumKompass“ für sich zu gewinnen, meldet sich gern bei Sandra Tepker unter Tel.: 0541/9633-921 oder per E-Mail: s.tepker@dbu.de.