DBU aktuell Nr. 10 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Avatar übernimmt Anprobe © Assyst GmbH
Mithilfe einer digitalen Kopie des eigenen Körpers ‒ auch als Avatar bezeichnet ‒ sollen Kunden künftig online die Kleidungsstücke anprobieren können.
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Avatarmodulation eines Mannes
 © Avalution GmbH
Die Firma Avalution verfügt über eine große Datenbank an menschlichen Bodyscans. Auf dieser Datenbasis sollen Avatare entstehen, die der Kunde mit wenigen Angaben individuell anpassen kann.
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5.) Weniger Retouren dank virtueller Kleideranprobe

Nicht nur zu Weihnachten werden Textilien immer öfter im Internet gekauft – mit einem Klick zu ordern ist Alltag vieler Menschen. »Jedes fünfte Kleidungsstück, das 2015 in Deutschland gekauft wurde, haben Kunden online bestellt, Tendenz steigend. Davon werden 25 bis 50 Prozent nach dem Anprobieren wieder zurückgesendet«, erläutert Michael Stöhr, Geschäftsführer der Firma Avalution, Kaiserslautern. »Häufig werden die gleichen Kleidungsstücke in verschiedenen Größen bestellt. Was nicht passt, geht zurück. Das verbraucht Energie für den Transport und Rohstoffe, da die zurückgeschickte Ware gereinigt und neu verpackt werden muss. Teilweise wird sie sogar direkt vernichtet, da ein Aufarbeiten zu teuer ist«, so Stöhr.

Gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Textil- und Faserforschung, Denkendorf, und dem Unternehmen Assyst, Aschheim, will Avalution die Anzahl der Rücksendungen verringern, indem die Firma eine virtuelle Anprobe der Kleidung ermöglicht. Dafür sollen Kunden eine digitale Kopie ihres Körpers erhalten – ein dreidimensionales Spiegelbild. An dem sollen sie sehen, welche Kleidergröße und -form passt. Grundlage für die digitalen Körpersimulationen bildet Avalutions Datenbank menschlicher Bodyscans. Auf dieser Datenbasis sollen anhand weniger Angaben Avatare entstehen, die die Kunden ganz einfach individuell anpassen können. Zusätzlich wird bei dem Projekt ein Ansatz entwickelt, der den Kunden die Auswirkungen verschiedener Kaufentscheidungen auf die Umwelt transparent machen soll. So können ökologische Aspekte langfristig in die Entscheidung einfließen.


DBU-Pressemeldung zum Thema

DBU-AZ 34611