DBU aktuell Nr. 2 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Mitmachen für mehr Nachhaltigkeit – die DBU setzt Impulse für eine umfassende Bürgerbeteiligung © Canva
Mitmachen für mehr Nachhaltigkeit – die DBU setzt Impulse für eine umfassende Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern.

1.) Mitmachen ist gefragt – wie erfolgreiche Bürgerbeteiligung funktioniert

Aktuell steht die Gesellschaft großen Nachhaltigkeitsherausforderungen gegenüber, die sich vor allem in den Bereichen Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Landnutzung, Energie, Verkehr oder Konsum manifestieren. Um diesen Herausforderungen mit Lösungen begegnen zu können, bedarf es in den benannten Bereichen dringend notwendiger Transformationen. Damit diese Transformationen gelingen, ist eine Mitwirkung von Expertinnen und Experten, aber insbesondere auch von Bürgerinnen und Bürgern unerlässlich. Der Bevölkerung das Mitwirken an solchen Transformationen zu ermöglichen, kann auf mehreren Ebenen ansetzen. Um offene Fragen im Kontext solcher Transformationen zu bearbeiten, können Bürgerinnern und Bürger beispielsweise bei der wissenschaftlichen Klärung aktiv mitwirken. Dies wird als Citizen Science (Bürgerwissenschaft) bezeichnet. Bei der konkreten politischen Ausgestaltung von Transformationen – zum Beispiel im Bereich der nachhaltigen Landnutzung, des Klimawandels, der nachhaltigen Quartiersentwicklung – können sie im Rahmen neuer Beteiligungsverfahren darüber hinaus eine aktiv beratende Funktion im politischen Prozess wahrnehmen (Deliberation).

Um diese und viele weitere Aspekte ging es beim #DBUdigital Online-Salon „Transformative Methoden – Potenzial zur Bewältigung von Nachhaltigkeitsherausforderungen“ am 10. Februar. Das Thema der digitalen Veranstaltung war passend zum diesjährigen Wissenschaftsjahr des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gewählt, das unter dem Motto „Nachgefragt!“ den Fokus auf die Bedeutung von Bürgerbeteiligung legt.

Ausprobieren, einbeziehen, Verantwortung übernehmen

„Die Chancen für eine erfolgreiche Transformation zu einer klimaverträglichen und nachhaltigen Gesellschaft erhöhen sich beträchtlich, wenn in der Bevölkerung transformatives Wissen etabliert und transformatives Handeln gestärkt werden“, sagte Dr. Cornelia Soetbeer, DBU-Abteilungsleiterin für Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz in ihrer Begrüßung und gab das Wort weiter an Prof. Dr. Günther Bachmann. Er war von 2007 bis zu seinem Ruhestand 2020 Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) und Berater der Bundesregierung. Bachmann machte in seinem Impulsvortrag auf die Herausforderungen von Nachhaltigkeitsstrategien aufmerksam. „Um mehr Nachhaltigkeit zu erzielen, muss der Mensch Herausforderungen in drei Bereichen bewältigen: Erstens für Energie, Strom und Wasserstoff, zweitens für Umwelt, Lebensmittel und Ernährung sowie drittens für Verkehr und Automobilindustrie.“ Und wenn transformative Methoden für mehr Nachhaltigkeit gelingen sollen, führt laut Bachmann „ein Dreiklang zum Erfolg: ausprobieren, einbeziehen, Verantwortung übernehmen.“ Dialog mache Arbeit – sei aber unverzichtbar. „Die Wahl der Methode ist letztlich zweitrangig, entscheidend ist, was man mit welchen Akteurinnen und Akteuren erreichen will“, so Bachmann weiter.

Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Nach dem Impulsvortrag konnten die Teilnehmenden zwischen zwei Workshops mit unterschiedlichen Schwerpunkten wählen, in denen jeweils vier thematisch passende DBU-Projekte vorgestellt wurden. Alle Vorhaben zeigen beispielhaft, wie ein Mitgestalten von Bürgerinnen und Bürgern auf wissenschaftlichen und politischen Feldern funktionieren kann. In Workshop I ging es um die sogenannte Citizen Science, die Bürgerwissenschaft, sowie Reallabore – also die Erprobungsräume und Forschungsprozesse, in denen Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam neues Wissen für neue Lösungsansätze erarbeiten. Workshop II behandelte die Themen Bürgerbeteiligung und Dialog für eine nachhaltige Entwicklung.

Alle Präsentationen zu den acht in den Workshops vorgestellten DBU-Projekten und die Aufzeichnungen des Online-Salon sind zu finden unter: https://www.dbu.de/@OnlineSalonTransformation