DBU aktuell Nr. 2 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen erörterten verschiedene Handlungsoptionen © MCC2021
Vertreterinnen und Vertreter aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen erörterten verschiedene Handlungsoptionen
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3.) Aus der Nachhaltigkeitsbildung: Die Zukunft des Stadtwalds gemeinsam gestalten

Damit eine nachhaltige Entwicklung die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung findet, wird es immer wichtiger, Bürgerinnen und Bürger am Lösungsfindungsprozess zu beteiligen. Wie eine solche Bürgerbeteiligung aussehen könnte und welche Herausforderungen und Potenziale sie mit sich bringt, das zeigt auch das DBU-Projekt zur „Partizipativen Entwicklung neuer Nutzungsstrategien für einen Kommunalwald in Brandenburg“  des Mercator Research Institutes on Global Commons and Climate Change (MCC), Berlin. Wie viele andere Wälder leidet auch der Stadtwald im brandenburgischen Biesenthal unter den zahlreichen Nutzungsansprüchen sowie den Folgen des Klimawandels. So soll im Projekt unter Einbindung verschiedenster Akteure ein neues Nutzungskonzept für den Stadtwald erarbeitet werden.

An einer ersten Diskussionsrunde beteiligt waren ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadt und aus unterschiedlichen Interessensgruppen, darunter Försterinnen und Förster, Naturschützende und Freizeitgruppen. In mehreren Runden tauschten die Teilnehmenden ihre Argumente aus, lernten die Ziele und Wertevorstellungen der anderen verstehen und erörterten die Auswirkungen der vorgeschlagenen Handlungsoptionen.

In einer interaktiven App konnten sie visualisieren, wie eine konkrete Nutzungsform beispielsweise die Waldgesundheit oder den Erholungswert des Waldes beeinflusst. „Mit Hilfe dieser Visualisierung und durch die ausführliche Diskussion in der Gruppe lernen die Beteiligten mit der Komplexität von Wissenschaft umzugehen und sie können ihre eigenen Wertvorstellungen einfließen lassen“, betont Projektleiter Dr. Martin Kowarsch. Das Projekt wird fortlaufend wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Das Verfahren soll auch in anderen Regionen Deutschlands und sogar Europas bekannt und anwendbar gemacht werden.

Das Projekt wurde im Workshop II des #DBU digital Online-Salons „Transformative Methoden“ vorgestellt.

DBU-AZ: 37063