DBU aktuell Nr. 2 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Welche Bereiche sind durch Starkregen gefährdet? Das AIS zeigt es. © Lucky Business
Welche Bereiche sind durch Starkregen gefährdet? Das AIS zeigt es.

2.) Aus der Nachhaltigkeitsbildung: Wenn Städte zu Räumen für Experimente werden

Um Städte zukunftsfähig zu machen, sollten Bürgerinnen und Bürger bei den anstehenden Entwicklungen mitgenommen werden. Wie das gelingen kann, zeigt das DBU-Projekt „ESD for 2030: Lernen für und in resiliente(n) und nachhaltige(n) Kommunen“ der Leuphana Universität Lüneburg, das auch im Online-Salon „Transformative Methoden“, Workshop I, vorgestellt wurde. Die Idee: Städte zu Reallaboren zu machen. Das bedeutet, die nachhaltigen Ansätze einer Stadt werden direkt in der Praxis ausprobiert, beobachtet und erforscht. Vorbild für das DBU-Projekt ist das Reallabor „Lüneburg 2030+“. Dabei arbeiten Bürgerinnen, Bürger, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zusammen an zukunftsfähigen Lösungen für eine nachhaltige und resiliente Stadtentwicklung. Gemeinsam erproben sie, wie sich nachhaltige Veränderungen ganz konkret im Alltag erreichen lassen. Die Beteiligten sammeln gemeinsam neue Erfahrungen, lernen andere Perspektiven kennen und hinterfragen eigene Denkmuster.

Kooperation mit baltischen Partnerstädten Viljandi, Valmiera und Klaipeda

Im aktuellen DBU-Projekt kooperiert die Leuphana Universität mit den baltischen Partnerstädten Viljandi, Valmiera und Klaipeda sowie mit Lüneburg als Referenzkommune. Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie die Stadtverwaltungen bilden das Kernteam. In Zusammenarbeit mit den Kommunen werden Themen ermittelt, die sich vor Ort für Realexperimente eignen. Das können Schwerpunkte wie nachhaltige Stadtentwicklung, nachhaltige Mobilität oder nachhaltiger Konsum sein. Als Orientierungshilfe dienen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die den Handlungsrahmen für die Realexperimente bilden. Mit dem Vorhaben möchte die Leuphana Universität das Format der Reallabore ins Baltikum bringen, um gegenseitig von den Ansätzen und (inter-)kulturellen Perspektiven zu lernen und Erfahrungen auszutauschen. Es geht dabei um wechselseitige Lernprozesse – jeder lernt vom jeweils anderen. Studierendenaustausch in Deutschland und im Baltikum Der Fokus liegt auf der Partizipation und Stärkung von jungen Menschen in nachhaltigen Transformationsprozessen. So wird auch ein Studierendenaustausch in Deutschland und im Baltikum ermöglicht, der den jungen Menschen die Möglichkeit bietet, die Herausforderungen und Lösungsansätze der jeweils anderen Länder kennenzulernen und von Erfahrungen zu profitieren. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden weiteren Kommunen in Deutschland, im Baltikum sowie in anderen Ländern auf einer WiKi-Plattform zugänglich gemacht, damit sie die Ansätze eigenständig vor Ort umsetzen können. Die digitale Plattform steht allen Interessierten voraussichtlich ab Sommer 2022 zur Verfügung.

Mehr zum Projekt unter: https://www.dbu.de/@ESD2030Kommunen

DBU-AZ: 35601/42