DBU aktuell - Nr. 9 | September 2006

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Aktivschalldämpfer für Feuerungsanlagen
Der Schalldämpfer kann sowohl im Heizraum in die Verbindungsleitung als auch (siehe Bild) im Freien an der Kaminmündung eingebaut werden.
Download

3.) Aktivschalldämpfer für Feuerungsanlagen

Der Stand der Technik zur Lärmminderung an Abgasanlagen wird nahezu ausschließlich durch die marktüblichen Passivschalldämpfer verschiedener Hersteller bestimmt. Damit lässt sich nur im Frequenzbereich zwischen 500 und 2.000 Hz eine ausreichende Schalldämpfung erzielen.

Dieser Bereich spielt für Feuerungsanlagen in Gebäuden jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Typische Abgasgeräusche liegen zwischen 50 und 250 Hz. In diesem Frequenzspektrum ist die Schallreduzierung durch Passivschalldämpfer sehr aufwändig, bauraum- und kostenintensiv.

Die Kutzner + Weber GmbH & Co. KG (Maisach) hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP), Abteilung Technische Akustik (Stuttgart), den Bereich der tieffrequenten Störgeräusche im Abgassystem untersucht und aktive Schalldämpfer entwickelt, die diese Geräusche wirkungsvoll bekämpfen. Der Aktiv-Schalldämpfer (ASD) dämpft den tieffrequenten Bereich einer Feuerstätte auf äußerst kurzer Baulänge sehr effektiv. Er ist einsetzbar für Anlagen mit Abgastemperaturen bis 200 °C und Rohrdurchmessern von 80 bis 300 mm.

Der Schalldämpfer kann sowohl im Heizraum in die Verbindungsleitung als auch im Freien an der Kaminmündung eingebaut werden. Das Funktionsprinzip besteht darin, dass der Schall gemessen und durch genau dosierten Gegenschall weitgehend ausgelöscht wird.

Er ist kombinierbar mit reaktiven Resonatoren und Passiv-Schalldämpfern, die das dämpfbare Frequenzspektrum weiter vergrößern.