DBU aktuell - Nr. 9 | September 2006

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Prognosesystem erlaubt genauere Windvorhersage
Für eine verbesserte Nutzung von Windenergie: Die Firma GEO und das GKSS Forschungszentrum entwickelten ein neues Windvorhersagesystem.
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5.) Prognosesystem erlaubt genauere Windvorhersage

Die Windgeschwindigkeit unterliegt natürlichen Schwankungen. Folglich ist auch die erzeugte Windenergie ständigen Veränderungen unterworfen. Je genauer die Schwankungen vorherzusehen sind, umso eher können geeignete Regel- und Reservemechanismen auf Seiten der Energieversorger greifen. Energiemengen zum Ausgleich der Windfluktuationen werden allgemein durch konventionelle Kraftwerke erzeugt.

Unter dem Gesichtspunkt der maximalen Umwelt- und Kostenentlastung ist es deshalb erstrebenswert, Überangebote durch rechtzeitige Drosselung herkömmlicher Kraftwerkseinheiten zu vermeiden. Umgekehrt ist es sinnvoll, fehlende Energiemengen in windschwachen Perioden durch möglichst umweltentlastende Strategien im Energieverbund zu bestreiten. Genau hier setzt das Kooperationsprojekt zwischen der GEO, Gesellschaft für

Energie und Ökologie (Enge-Sande), und dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht an. Auf der Basis des Atmosphärenmodells GESIMA (Geesthachter Simulationsmodell der Atmosphäre) wurde von Meteorologen und Physikern gemeinsam ein Windleistungsprognosesystem entwickelt. Im Gegensatz zu bestehenden Prognosesystemen setzten die Entwickler auf die direkte Beschreibung des Windverlaufs an den Standorten der Windkraftwerke.

Der Vorteil dieses Systems liegt in der Berücksichtigung aller meteorologischen Faktoren wie zum Beispiel der vertikalen Schichtung der Luftmasse. Zudem lässt sich das System an beliebigen Orten auch unter schwierigen meteorologischen Rahmenbedingungen einsetzen.

Die Genauigkeit der Prognosen, die für einzelne Windparks ermittelt wurde, liegt im Bereich jener Werte, die sonst nur für regionale Einzugsgebiete angegeben werden, in denen sich räumliche Ausgleichseffekte positiv auf die berechneten statistischen Parameter auswirken.

www.geo-mbh.de