DBU aktuell - Nr. 4 | April 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

4. Uferzone umweltverträglich restituiert

Der 105 ha große »Neue Garten« am Heiligen See in Potsdam wurde unter Friedrich Wilhelm II. ab 1787 angelegt. Der malerisch im Zentrum des Parks liegende Heilige See war schon immer ein beliebtes Ausflugsziel und wurde spätestens in den 1980er Jahren eine der wichtigsten inoffiziellen Badestellen Potsdams. Die intensive Nutzung durch Menschen und vor allem Hunde hat deutliche Spuren hinterlassen: Insbesondere das westliche und nördliche Ufer war im Jahr 2003 stark abgespült. An einigen Stellen verlief das Ufer um fast zwei Meter hinter der ursprünglichen Linie, wobei das historische Profil völlig verloren ging. In einigen Bereichen drohte die inzwischen steile Böschung weiter abzurutschen. Der Verlust größerer Teile der gestalteten Uferzone und wichtiger wassernaher Vegetationsbereiche wäre die Folge gewesen.
Heiligen See
Durch die Sanierungsmaßnahmen konnte ein Abschnitt des historischen Uferverlaufes am Heiligen See wiederhergestellt werden.
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Durch eine unter dem Wasserspiegel eingebrachte Berme aus drei Steinwalzen in Kombination mit dem landseitigen Einbau von Erosionsschutz- und Röhrichtmatten konnte die wiederhergestellte Uferlinie auf einer Länge von 200 m nachhaltig stabilisiert werden. In dieser durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg entwickelten Lösung wurden bereits bepflanzte Walzen und Matten eingesetzt. Das ermöglichte die schnelle Wiederherstellung der ursprünglichen Uferflora. Schon jetzt ist die Praxistauglichkeit der Maßnahme deutlich sichtbar, obwohl das Parkgelände nach wie vor stark frequentiert ist. Das Vorhaben stellt somit für ähnlich gelagerte Fälle eine Musterlösung dar.