DBU aktuell - Nr. 4 | April 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Niedermoore
Gegend um Brudersdorf vor der Wiedervernässung
Download

3.) Schwarz-Erle zur Renaturierung von Niedermooren geeignet

Arndt-Universität (Greifswald) in Kooperation mit der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern war es, Standortvoraussetzungen und ökonomische Bedingungen für eine umweltverträgliche Erlenwertholzproduktion zu klären. Untersucht wurden das Erlenwachstum und Torfbildungsraten auf unterschiedlichen Standorten, insbesondere der Einfluss des Wasser­haushalts sowie die damit verbundenen Umweltwirkungen. Die umfangreichen Ergebnisse zeigen, dass Erlenbestände im halbnassen Standortspektrum bei ausreichender Grundwasserzügigkeit gute Wuchsleistungen erzielen und zugleich den Torfkörper schonen.

Auf staunassen Standorten mit langem und hohem Überstau sind hingegen nur mäßige Ertragsleistungen zu erwarten. In der Nähe von Brudersdorf bei Demmin wurden verschiedene Pflanzverfahren auf einer Versuchsfläche im Trebeltal getestet. Dabei hat sich die Anlage von Erlenkulturen auf Kleinrabatten bei hohem Grundwasserstand besonders bewährt. Die standortkundlichen Auswertungen führten zu einer verfeinerten Klassifizierung von Erlenwaldgesellschaften. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist festzuhalten, dass die Aufforstung mit Schwarz-Erlen bei wiedervernässten Niedermooren eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Option der langfristigen Nutzung und Entwicklung dieser Flächen sein kann.