2. Restaurierung des Heidenportals am Wetzlarer Dom
Der Wetzlarer Dom mit seinem Bestand aus romanischen und gotischen Bauteilen und seinem ungewöhnlichen Bauzustand gilt als eines der mittelalterlichen Kleinodien Hessens. Das sogenannte Heidenportal ist ein seltenes und bemerkenswertes Relikt regionaler romanischer Baukultur aus Schalstein.
Das Heidenportal vor und nach der Restaurierung
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Das sogenannte Heidenportal ist ein seltenes und bemerkenswertes Relikt regionaler romanischer Baukultur aus Schalstein. Der in der Region häufig verwendete Stein ist durch die Verbindung quellfähiger Mineralien in der Oberfläche sowie eine hohe Dichte charakterisiert.
Er reagierte auf anthropogene Umwelteinflüsse mit einer Umwandlung seiner karbonatischen Bindemittel. Dabei bildete sich ein komplexes und ungewöhnliches Schadensbild aus. Herkömmliche Behandlungsmethoden konnten somit nicht zur Anwendung kommen.
Eigens für die Renovierung des Portals entwickelt: eine neue Methode zur Vakuumtränkung des Steinmaterials.
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Nach umfangreichen petrografischen Untersuchungen unter Leitung des Instituts für Steinkonservierung (Mainz) und intensiven Beprobungen am Objekt eröffnete sich in Diskussion mit dem beauftragten Restaurator eine beispielhaft Applikationstechnik.
Mit Hilfe einer Vakuumpumpe sowie einer Folie und dank genauer Kontrolle des verwendeten und zurückgewonnenen Festigungsmittels konnte eine Methode zur Vakuumtränkung des Steinmaterials entwickelt werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens gelang es dem interdisziplinären Verbund der Beteiligten, das Heidenportal behutsam und dennoch effektiv vor einem fortschreitenden Verfall zu bewahren. Angesichts der ungewöhnlichen und besonders komplexen Problematik stellt dies einen wichtigen und von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommenen Erfolg dar.