DBU aktuell - Nr.5 Mai 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

4. Erstes Bionik-Wirtschaftsforum erfolgreich

Bionik vereint Biologie und Technologie. Sie befasst sich mit bewährten Problem­lösungen der Natur und ihrer systemati­schen Umsetzung in die Technik.

Wissen­schaftler und Ingenieure verschiedener Fachrichtungen arbeiten dabei interdiszip­linär zusammen, um Nutzen für Technik, Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen.
Auszeichnung Bionic Award
Dr.-Ing. Michael Hermann (M.), ehemaliger Stipendiat der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und Träger des Bionic Awards, umrahmt vom Stifter des Preises, Hans-Georg Schauenburg, und Laudatorin Prof. Dr. Antonia Kesel, Vorsitzende des Kompetenzfeldes Biotechnologie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).
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Gleichwohl sind Unternehmen bislang nur bedingt in der Lage, Innovationsprojekte aus der Bionik zu verfolgen. Einen ersten Schritt dazu, dies zu ändern, unternahm Anfang April im Zentrum für Umwelt­kommunikation eine »Bionik­Allianz«:

Das Bionik­Kompetenz­Netz (BIOKON), der Verein Deutscher Ingenieure (VDI), das Internationale Bionik­Zentrum – Stiftung für Bionik, das regionale Bionik­Netzwerk Biomimetik aus Baden­Württemberg, das Bionik­Innovations­Centrum (B­I­C) der Hochschule Bremen und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt veranstalteten das erste Bionik­Wirtschaftsforum.

Ziel des zweitägigen »Gipfeltreffens« der Bioniker mit über 130 Teilnehmern war es, bionisches Wissen verstärkt in die unternehmerische Praxis zu transferieren und so Wissen in Nutzen zu verwandeln.


In mehreren Workshops diskutierten Spit­zenforscher aus der Bionik mit Vertretern aus der Wirtschaft die Anforderungen der Industrie an bionische Lösungen und wie Strategien für marktfähige Lösungen entwickelt werden können.

In Plenarvorträgen von Industrie­vertretern präsentierte unter anderem Dr. Lothar Harzheim von der Firma Opel (Rüsselsheim) den Einsatz bionischer Optimierungen bei der Konstruktion technischer Gussbauteile in der Automobilindustrie.


Markus Fischer von Festo (Denkendorf) zeigte die Einsatz­möglichkeiten bionischer Innovationen am Beispiel der Fabrikautomation auf und Uwe Scharf von Rittal (Herborn) machte die Herausforderungen des Einsatzes bionischer Lösungen in der industriellen Praxis bis hin zu Low­Cost­Produkten deut­lich.

Wie man Ingenieuren die Nutzung der Bionik erleichtert, demonstrierten Dr. Markus Finck vom VDI und Professorin Antonia Kesel vom B­I­C anhand eines aktuellen DBU­Projekts zur Erarbeitung des VDI­Richtlinien­Paketes 6220 ff. zur Bionik.Abgerundet wurde das Bionik Wirtschaftsforum durch einen »Markt der Ideen«, der die Vielfalt der interdiszip­linären Querschnittstechnologie Bionik widerspiegelte.

Nach einem positiven Resümee von Teil­nehmern und Veranstaltern des Bionik­Wirt­schaftsforums ist bereits eine Neuauflage in einem noch stärker internationalisierten Rahmen für das Jahr 2010 geplant.

Einen kontinuierlichen Austausch der Akteure ermöglicht darüber hinaus die Homepage www.bionik-wirtschaftsforum.de