DBU aktuell Nr. 3 | März 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Glasmikroreaktor
Glasmikroreaktor vom Typ LTF-MX
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4.) Mikrostrukturtechnik für Forschung und Lehre

Die Mikroverfahrenstechnik besitzt im Vergleich zu konventionellen Bauteilen zahlreiche Vorteile für chemische Prozesse. Sie erlaubt eine bedarfsgerechte Auslegung von Apparaturen wie beispielsweise Mischen, Reagieren, Separieren und Temperieren. Aufgrund der exzellenten Kontrolle von Wärmeübergängen und der kurzen Diffusionswege in den miniaturisierten Reaktionsräumen führt der Einsatz der Mikroverfahrenstechnik häufig zu höherer Effizienz des jeweiligen Prozessschrittes. Um das Potenzial der Mikroreaktionstechnik nutzen zu können, ist es allerdings von großer Bedeutung, qualifizierte Fachleute hierfür auszubilden. Hier setzte das dargestellte Projektvorhaben des Instituts für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena (ITUC) an. Ziel ist es, die Mikroreaktionstechnik zu einem Teil der Lehre und Praktika an den Universitäten werden zu lassen. Zunächst wurden preiswerte, einfach handhabbare und robuste Mikrostrukturreaktoren aus Borosilikatglas in Kreditkartengröße sowie die dazugehörenden Versuchsaufbauten entwickelt. Die Konzeption und Anfertigung der Mikroreaktoren erfolgte durch den industriellen Partner Little Things Factory GmbH (LTF) in Ilmenau. Am ITUC erfolgte die Zusammenführung der einzelnen Module. Möglichkeiten der Fluidzuführung, des Fluidanschlusses und die Möglichkeit der Temperierung der Glasmischer (Wasserbad, Peltierelement) standen im Vordergrund. Anschließend wurden die Reaktoren/Versuchsaufbauten durch die Arbeitsgruppe um Prof. Dr  Burkhard König, Institut für Organische Chemie (IOC), Regensburg, auf ihre Eignung für die organische Synthesechemie getestet. Aus der Kooperation zwischen dem ITUC Jena, der Little Things Factory GmbH (LTF) Ilmenau und dem IOC Regensburg werden neu entwickelte Praktikumsvorschriften in Form einer Buchbroschüre und im Rahmen des Nachhaltigen Organischen Praktikums (NOP) frei zugänglich im Internet publiziert:

www.oc-praktikum.de