DBU aktuell Nr. 7-8 | Juli-August 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sowarla © DLR

5.) Solare Abwasserreinigung

Während die solare Wärme- und Stromerzeugung allgemein bekannt ist, ist die Kenntnis, Solarstrahlung für physikalisch-chemische Prozesse nutzen zu können, weitaus weniger verbreitet.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e. V. (Köln) hat in Kooperation mit den Firmen KACO new energy GmbH (Neckarsulm) und Hirschmann Laborgeräte GmbH (Eberstadt) ein Verfahren zur solaren Abwasserreinigung entwickelt.

Bei dem Prozess mit der Bezeichnung SOWARLA wird biologisch nicht zu reinigendes Abwasser mit einem Katalysator wie Titandioxid oder Eisensalz versetzt und in einem Rohrreaktor der Solarstrahlung ausgesetzt. Der kurzwellige, energiereiche Anteil der Solarstrahlung erzeugt in Kombination mit dem Katalysator hochreaktive Radikale, welche die schädlichen Schadstoffe zu unschädlichen Substanzen oxidieren. In den beiden ersten, abgeschlossenen Projektphasen wurde die technische und wirtschaftliche Machbarkeit eines neuartigen Rohr-reaktors durch Laborversuche und eine Technikumsanlage erfolgreich nachgewiesen. In der derzeit laufenden dritten Projektphase wird eine erste Pilotanlage mit einer Reaktorfläche von rund 240 m2 zur Reinigung eines mit anorganischen und organischen stickstoffhaltigen Verbindungen kontaminierten Abwassers aufgebaut und erprobt.

Das Konsortium wurde für die Entwicklung der SOWARLA-Technik beim ENERGY GLOBE Award 2007 als nationales Siegerprojekt Deutschlands ausgezeichnet.