DBU aktuell Nr. 10 | Oktober 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Werkhalle eines Farben- und Lackherstellers
Blick in die Werkhalle eines Farben- und Lackherstellers mit entsprechenden Absaugeinrichtungen
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3.) Lösungsmitteldämpfe mit Luftschleiern einkesseln

Bei der Herstellung von lösungsmittelhaltigen Farben und Lacken entstehen Dämpfe, die sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Mitarbeiter belasten können. Bisherige Be-und Entlüftungslösungen wirken raumübergreifend, das heißt die Schadstoffe werden zunächst intensiv vermischt und über die gesamte Werkhalle verteilt, bevor sie als eigentlich unnötig großes Luftvolumen abgeführt und gereinigt werden. Wesentlich effizienter arbeitet die von der Lackfabrik Warnecke & Böhm (Schliersee) neu entwickelte Lüftungstechnik. Sie bündelt die Emissionen unmittelbar am Ort des Entstehens mit strömungstechnisch erzeugten Luftschleiern, die von unten nach oben ausgerichtet sind.

Die hierfür erforderliche Luftleistung beträgt nur etwa ein Viertel einer herkömmlichen Be- und Entlüftungsanlage – das spart Investitions- und Betriebs­kosten. Ein weiterer Effekt des »sanfteren« Abtransports der Emissionen: Nicht nur die zu reinigende Luftmenge sinkt, auch ihre Schadstofffracht ist geringer. Dies vermindert den Aufwand bei der nachgeschalteten Abluftreinigung. Damit das System nur anspringt, wenn auch wirklich Lösungsmittel »die Arbeitsatmosphäre vergiften«, kontrolliert ein Gasmonitor kontinuierlich die Luftzusammensetzung. Die Lüftungsleistung und die Strömungsintensität werden dann bedarfsgerecht gesteuert. Unterm Strich hat die neue Konzeption die abgeleiteten Emissionen auf ein Drittel der Ursprungswerte minimiert. Gleichzeitig haben sich die Arbeitsplatzgrenzwerte stark verbessert. Nach Einschätzung der Entwickler von Warnecke & Böhm gibt es für das Verfahren weitere Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel in der Lackiertechnik.

www.wb-lacke.de