DBU aktuell Nr. 3 | März 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst...
Holzschädlingsbekämpfung am Gartenhaus aus Maygadessen im Freilichtmuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Detmold
Download

3.) Heiße Luft gegen Holzschädlinge

Kulturgüter aus Holz sind vielfach durch Insekten befallen. Insbesondere die Gruppe der Nagekäfer (Anobiidae), deren Larven sich oft über mehrere Jahre durch das Holz fressen, ist für Schäden verantwortlich. In der Regel wird ein Schädlingsbefall mit Gasen, wie etwa Blausäure, oder mit flüssigen, chemischen Mitteln bekämpft. Erst seit einigen Jahren sind Methoden verfügbar, die ein geringeres Gesundheitsrisiko für den Menschen bergen, so etwa die Nutzung von Stickstoff, CO2 oder heißer Luft. Neben dem Einsatz von Mikrowellen konnte insbesondere der Einsatz erwärmter Luft verbessert werden. Das mit einer Kopplung an eine begleitende Holzfeuchtemessung weiterentwickelte patentierte Thermo-Lignum-Warmluftverfahren erlaubt es dem Anwender, über eine neue und umfassende Steuerung des Prozesses die zur Bekämpfung der Larven notwendige Temperatur von 55 °C an allen Stellen des Kulturgutes zu erreichen. Das behandelte Holz wird nicht zu stark erhitzt und trägt somit keine Schäden aus der Behandlung davon. Über die exakte Regeltechnik ist eine Optimierung des Energieeinsatzes möglich. Begleitende Untersuchungen an den Modellobjekten im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold haben den Erfolg der weiterentwickelten Behandlungsmethode eindeutig belegen können und darüber hinaus neue Einblicke in die Schadenszusammenhänge ergeben. Für Kulturgüter aus Holz steht somit ein sicheres und umweltfreundliches Verfahren zur Verfügung.
www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum-Detmold/museum