DBU aktuell Nr. 3 | März 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst...
Das Weltgerichtsportal an der Nürnberger St. Sebalduskirche wurde mit Hilfe innovativer Technik renoviert.
Download

6.) Nachhaltige Sicherung des Weltgerichtsportals

Die dem Nürnberger Stadtpatron Sebald gewidmete, vor allem im 13. bis 15. Jahrhundert entstandene Sebalduskirche der ehemaligen Reichsstadt verfügt mit Arbeiten etwa von Veit Stoß, Albrecht Dürer, Adam Kraft und Peter Vischer über eine reichhaltige und wertvolle Innen­ausstattung. Auch die Fassade weist beispielsweise an und über den Portalen eine aufwendige und prächtige Gestaltung auf. Jahrzehntelang einwirkende Umweltschadstoffe, nicht zuletzt aus dem bis in die 1970er Jahre direkt an der Kirche vorbeigeleiteten Automobilverkehr, haben an dieser Ausstattung deutliche Schäden verursacht. Am Beispiel des Tympanons, dem reich ausgestatteten Giebelrelief, das dem Weltgerichtsportal seinen Namen gibt, wurden neue Möglichkeiten für die Bewahrung der mittelalterlichen Bemalung ermittelt.

Mit modernsten Analysemethoden konnten mindestens vier verschiedene Farbfassungen an den Figuren des Reliefs festgestellt werden. Der Erhalt dieser Farbschichten wurde durch die Entwicklung und probeweise Anwendung von neuen Mitteln zur Entfernung der Umweltschadstoffe – vor allem in Gips umgewandelter Schwefel – gesichert. Informationen über die neuen Mittel und deren Anwendung, vor allem aber über die Erfolge im Einsatz wurden mittels der ebenfalls mit Förderung der DBU bereits 2004 entwickelten Software zur Denkmalpflege, dem so genannten »Digitalen Dombauarchiv«, aufgezeichnet und können so punktgenau abgefragt werden.