DBU aktuell Nr. 5 | Mai 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Erfurter Dom
Viele Fenster im Erfurter Dom erstrahlen heute wieder in neuem Glanz.

3.) Erhalt wertvoller Glasmalereien am Erfurter Dom

Die historischen Glasmalereien vieler Kirchen sind ein wertvolles und empfindliches Kulturgut. Besonders anfällig sind sie für Korrosion und mechanische Einflüsse, wie sie durch Luftverschmutzung oder andere Einträge verursacht werden. Typisches Schadensbild: der sogenannte »Wetterstein«, eine Korrosionsschicht auf der Außenseite der Fenster, welche die Transparenz und Leuchtkraft der Fenster mindert. Außerdem geht das Schwarzlot verloren, mit dem die feinen Linien auf das durchgefärbte Glas aufgemalt wurden.

Die Arbeitsstelle für Glasmalerei­forschung des Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) an der Berlin-Branden­burgischen Akademie der Wissenschaften in Potsdam hat zahlreiche Beispiele historischer Glasmalerei wissenschaftlich untersucht, gesichert und restauriert und damit wichtige Impulse für die Aus- und Fortbildung von Restauratoren und Handwerkern geliefert.

So wurden beispielsweise Schutzverglasungen mit Halterungen angebracht, hinter denen sich die wertvollen Malereien befinden, um so den Eintrag zerstörerischer Umwelteinflüsse zu verhindern. Eine Bestandssicherung beinhaltet auch die nachhaltige Konservierung der erhaltenen Originalstrukturen. Beides kann durch qualifizierte Restauratoren vor Ort geleistet werden. Dass viele Fenster heute in neuem Glanz erstrahlen, ist den Fachleuten der Glaswerkstatt am Erfurter Dom zu verdanken, die an eine lange Tradition mittelalterlicher Erfurter Glasmalereiwerkstätten anknüpft und heute ein kompetentes Zentrum für Glasrestaurierung und eine zentrale Anlaufstelle für neueste wissenschaftliche Erkenntnisse ist.

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