DBU aktuell Nr. 11 | November 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Blick auf die Test-Apparatur
Blick auf die Test-Apparatur

3.) Regenerierbare Membran-Adsorber-Kombination

Die kommunale Abwasserreinigung in Deutschland hat einen Stand erreicht, der sicherstellt, dass Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor weitgehend aus den Abwässern entfernt werden. Dies gilt bisher für die Stoffgruppe der Mikroschadstoffe/Spurenstoffe nicht. Unter Mikroschadstoffen versteht man in der Natur sonst nicht auftretende Stoffe menschlichen Ursprungs, die aus pharmazeutischen, medizinischen, kosmetischen und/oder industriellen Produkten und Herstellungsverfahren stammen. Obwohl die Wirkung dieser Stoffe auf den Menschen nicht im Einzelfall nachgewiesen ist, spricht das Vorsorgeprinzip dafür, den Eintrag dieser Substanzen in die Umwelt, in Nahrungsketten und den Wasserkreislauf möglichst zu unterbinden.

Bereits früher gemachte Untersuchungen haben gezeigt, dass der Einsatz von Aktivkohle und die Behandlung mit Ozon zu einer deutlichen Reduzierung von Mikroschadstoffen in Abwässern beitragen können. Im Projekt des Fraunhofer Instituts für Keramische Technologien und Systeme Dresden (IKTS) in Kooperation mit der AWAS GmbH (Dresden) wurde eine integrative Verfahrenskombination aus Aktivkohleadsorption und Membranfiltration (MF/UF) in einem Bauteil entwickelt.

Das gelang, indem eine adsorptiv wirksame Filtrationsschicht direkt auf einen keramischen Träger aufgebracht wurde. Die in das Filterbauteil integrierte Aktivkohle ist vor Ort regenerierbar. Das Gesamtsystem gewährleistet einen gleichbleibend hohen Permeatfluss. Mit dem kombinierten Membran-Adsorbersystem steht nach Auskunft der Entwickler nun eine Technik zur Verfügung, die in Richtung weiterer apparativer Anwendungen fortentwickelt werden kann.