DBU aktuell Nr. 4 | 2016

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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Allein in Deutschland werden derzeit jährlich etwa 30 Mio. t des Baustoffes Zement hergestellt.

2.) Neuartige hüttensandhaltige Zemente senken Kohlendioxid-Emissionen

Drei Milliarden Tonnen Zement werden jedes Jahr weltweit hergestellt. Die Produktion hat immerhin 6 % der globalen vom Menschen verursachten CO2-Emissionen zur Folge. Der Firma Spenner Zement GmbH & Co. KG (Erwitte) gelang es nun, Zement herzustellen, dessen Treibhauspotenzial rund 25 % unter dem von herkömmlichem Zement liegt. Üblicherweise ist der Hauptbestandteil von Zement ein bei 1 450 °C aus Ton und Kalk gebrannter Zementklinker. In der Gesamtpalette aller in Deutschland im Jahr 2010 hergestellter Zemente lag der Klinkeranteil noch bei rund 75 %. Spenner-Zement ging hier einen anderen Weg: Der Klinker wurde zu rund 50 % durch ungebrannten, gemahlenen Kalkstein ersetzt. Gleichzeitig wurde die Korngrößen- und Komponentenverteilung optimiert und der Fließmitteleinsatz erforscht. In seiner Komplexität war das Projekt in der Branche bislang einzigartig, da es die Entwicklung neuer Zemente für normativ geregelte Betonrezepturen und die Optimierung der Betontechnologie zusammenführt, die bislang nur getrennt untersucht wurden.

Zemente mit sehr hohem Kalkmehlanteil stoßen allerdings bezüglich der Dauerhaftigkeit an technische Grenzen. Um den Klinkergehalt weiter zu reduzieren, werden daher in einem laufenden Folgeprojekt dreikomponentige Zemente mit geringen Klinkeranteilen sowie Hüttensand und Kalkstein als weitere Hauptbestandteile entwickelt.

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