DBU aktuell Nr. 10 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Exkursion ins Museum Industriekultur mit DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus dem Programm für Geflüchtete November 2016  © Mohamed Al Abbas
Exkursion ins Museum Industriekultur, Osnabrück, mit DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus dem Programm für Geflüchtete

3.) Stipendien für geflüchtete Hochschulabsolventinnen und -absolventen

Im Dezember 2016 haben 14 hochqualifizierte Geflüchtete ihre DBU-geförderten Stipendien bei deutschen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aufgenommen. Zwei von ihnen stellen wir hier exemplarisch vor:

Der Bauingenieur Tarek Alzab aus Syrien beschäftigte sich am Institut für Massivbau, Technische Universität Darmstadt, mit Carbonbeton – Hochleistungsbeton mit einer Bewehrung (Verstärkung) aus Carbon. Er wirkte daran mit, für diesen material- und somit ressourcensparenden Werkstoff ein praxistaugliches Verfahren für die Messung des Ermüdungsverhaltens sowie ein Modell zur Prognose des Materialverhaltens zu entwickeln. So lässt sich die Lebensdauer des  Verbundwerkstoffs bestimmten. Direkt im Anschluss an sein DBU-Stipendium hat Alzab eine Stelle bei einem Bauunternehmen angetreten.

Souher Aldroubi – ebenfalls Bauingenieurin aus Syrien – arbeitete am Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig, daran, Bauteile beispielsweise für den Herkunftsnachweis zu identifizieren. Für diesen Zweck entwickelte sie »struc-tronic«: Einzigartige, nicht kopierbare Materialeigenschaften von Holz und Beton werden von einer ins Bauelement eingebrachten manipulationssicheren, nicht demontierbaren Elektronikeinheit erfasst und gesendet. Dieses Identifizierungssignal kann dann von außen abgerufen werden. Aldroubi wird diese Forschungsarbeit im Rahmen ihrer Promotion am selben Institut, finanziert über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), nahtlos fortsetzen.