DBU aktuell Nr. 04 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Schafe Altwarpener Binnendüne © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Wieder da: Schafe vor der Altwarpener Binnendüne
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Preisverleihung UN Dekade Ueckermünder Heide © DBU Naturerbe
Nach rund 50 Jahren ohne Schafe auf der Altwarper Binnendüne gibt es am Standort wieder einen Schäfer. Eine gemeinsame Leistung, für die die drei Projektpartner mit dem Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet wurden. V.l.: Alexander Bonde, DBU; Landesumweltminister Dr. Till Backhaus; Paul Johannes Fietz, BImA; Rita Hoffmann und Philipp von Schöning, Biobetrieb Tierproduktion Haffküste.
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5.) Der Dünenschäfer kehrt zurück

Wenn sich im sonst eher beschaulichen Küstenort Altwarp am Stettiner Haff Dr. Till Backhaus, Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), ein Stelldichein auf einer Düne geben, muss dies schon einen besonderen Grund haben. Nach rund 50 Jahren ohne Schafe auf der Altwarper Binnendüne gibt es am Standort wieder einen Schäfer. Oder genauer gesagt: eine Schäferin. Für dieses „Comeback“ der Schafhaltung erhielten die drei Projektpartner - die DBU Naturerbe GmbH als Flächeneigentümerin, der Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz für die Steuerung vor Ort und der Landwirtschaftsbetrieb Tierproduktion Haffküste als landschaftspflegender Tierhalter -  die begehrte Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade biologische Vielfalt.

Eine extensive Beweidung der Düne wurde schon seit Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet im Jahr 1990 angestrebt. So sollten die wertvollen offenen Dünenbereiche mit ihrem lockeren Bewuchs erhalten werden. Aber alle Bemühungen scheiterten; die Düne wuchs stetig weiter zu und mit dem Verlust der offenen Sandflächen zogen sich viele bedrohte Arten zurück. Zum Glück konnten der Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz und die DBU Naturerbe GmbH den Biobetrieb Tierproduktion Haffküste für das Projekt gewinnen: Herden-Managerin Rita Hoffmann ist gebürtige Altwarperin und kennt den früheren Dünenschäfer noch aus Kindertagen. Als neue Schäferin schaffte sie 2017 eine Herde „Rauwollige Pommersche Landschafe“ an und die Beweidung mit der alten, in der Region beheimateten Haustierrasse begann. Besonders erfreulich für alle Beteiligten ist, dass die Binnendüne „nur“ den ersten Schritt im Projekt darstellt: Gemäß Naturerbe-Entwicklungsplanung für die Ueckermünder Heide sollen weitere Magerstandorte mit Schafen extensiv beweidet werden. Ersteinrichtende Maßnahmen auf den betreffenden Flächen sind bereits erfolgt. Die Lämmer von der Düne dienen nun dem weiteren Herdenaufbau. Ab 2019 soll die Dünenschäferin weiterziehen – auf die nächste Projektfläche.