DBU aktuell Nr. 5 | 2020

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Schnittstellen der Wasserwirtschaft mit der Energiewirtschaft © TU Clausthal / Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft
Schnittstellen der Wasserwirtschaft mit der Energiewirtschaft
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Integration zusätzlicher regenerativer Energieversorgung, PtG-Technologien und Energiespeicher in Abwasserbehandlungsanlagen © TU Clausthal / Tuttahs & Meyer Ingenieurgesellschaft
Integration zusätzlicher regenerativer Energieversorgung, PtG-Technologien und Energiespeicher in Abwasserbehandlungsanlagen
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Der veröffentlichte DWA-Report zum Projekt
Der veröffentlichte DWA-Report zum Projekt "Keine Energie ohne Wasser" (Link)

2.) Aus der Forschung: Keine Energie ohne Wasser – Koppelung von Wasser- und Energiewirtschaft

Wasserwirtschaft und Energiewirtschaft sind auf deutlich vielfältigere Weise miteinander verknüpft, als dies auf den ersten Blick der Fall zu sein scheint. Die Gewinnung von Energie ist in den meisten Fällen ohne Wasser nicht möglich, egal ob es sich um fossile oder um erneuerbare Energieträger handelt. Im Zusammenhang mit dem Umbau der deutschen Energieversorgung und den von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutz- und Ausbauzielen für erneuerbare Energien steht die Wasserwirtschaft nach Einschätzung des Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrums (CUTEC) vor neuen Herausforderungen: Sie muss sich auf die zukünftigen Anforderungen einer neuen Energieinfrastruktur einstellen und die Einflüsse der Energiewende auf Grundwasserhaushalt, Gewässer- und Bodenschutz mit einkalkulieren.

In einer DBU-geförderten und nun als Buch veröffentlichten Studie mit dem Label „Keine Energie ohne Wasser“ untersuchte das CUTEC die einzelnen Technologien, die bei der Energiewende zum Einsatz kommen und bewertete sie im Hinblick auf Wasserverbrauch unter technischen, ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten.

Die Studie zeigt zum einen das Potenzial auf, Synergieeffekte für die Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland zu nutzen. So bieten sich Kläranlagen beispielsweise als Standorte für eine dezentrale Wasserstofferzeugung durch Wasserelektrolyse an. Andererseits macht die DBU-Studie auch die Grenzen deutlich. Begründet liegen diese in den naturgemäß unterschiedlichen Zielstellungen und gesellschaftlichen Anforderungen beider Bereiche.

Zusammenfassend haben die Veränderungen im Energiesektor mit Ausbau der erneuerbaren Energien jedoch einen positiven Einfluss auf den Wassersektor. Der Umfang der mengenmäßigen Wassernutzungen wird sich nach den untersuchten Szenarien bis zum Jahr 2050 in Deutschland insgesamt schätzungsweise um die Hälfte reduzieren. Für ein erfolgreiches Umgestalten der deutschen Energiesysteme ist eine Zusammenarbeit zwischen Energie- und Wasserwirtschaft jedenfalls von großer Bedeutung.


DBU-AZ 32804

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