DBU aktuell Nr. 5 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

 Grafik DBU-Umweltmonitor Circular Economy © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Klares Votum: Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „forsa Politik- und Sozialforschung“ für den DBU-Umweltmonitor Circular Economy (CE) ist eine überwältigende Mehrheit der Deutschen für ein Verbot von Einwegprodukten, um Plastikmüll zu vermeiden.
Download
Logo Circonomy © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Mit einer neuen Initative nimmt die DBU das Thema "Circular Economy" verstärkt in den Blick.

2.) Circular Economy für eine Wirtschaft und Gesellschaft der Zukunft

Eine große Mehrheit der Deutschen – insgesamt 82 Prozent – ist für ein Verbot bestimmter Einwegprodukte zur Vermeidung von Plastikmüll. Lediglich etwa jeder Sechste (16 Prozent) ist dafür, statt Verboten besser an die Freiwilligkeit zu appellieren. Das ist das Ergebnis einer von der DBU beauftragten Umfrage der forsa Politik und Sozialforschung GmbH, Berlin, unter 1 009 Teilnehmenden ab 18 Jahren.

„Das forsa-Ergebnis ist aus unserer Sicht höchst bemerkenswert“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Die Menschen in unserem Land sind längst so weit, in Kreisläufen leben, denken und handeln zu wollen. Die forsa-Befragung bestätigt zugleich die langjährigen Aktivitäten der DBU auf dem Feld der Circular Economy“.

Eine Circular Economy, die den gesamten Lebenszyklus eines Produktes umfasst, gilt als ein Schlüssel für die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft. „Das fängt bei der Rohstoffgewinnung an, geht über das Design und die Verwendung und Wiederverwendung bis hin zum erneuten Nutzen von Rohstoffen aus einem Produkt. Im Idealfall führt man das Material im Kreislauf, so dass gar kein Müll entsteht“, erläutert Dr. Volker Berding vom DBU-Referat Ressourcenmanagement.

Ökologische und ökonomische Chancen

Die DBU erkennt in der Circular Economy enormes Potenzial, sieht aber auch einen Bedarf an Forschung und Innovation. Daher nimmt die Stiftung das Thema sowohl in ihrer Projektförderung als auch im Promotionsstipendienprogramm verstärkt in den Blick. Wiederverwerten, Abfall reduzieren, Energie- und Materialeffizienz erhöhen und erneuerbare Energien nutzen, sind Ansatzpunkte, um von einem herkömmlichen linearen „take- make- waste“-Ansatz zu einer Kreislaufführung zu kommen. „Ohne Digitalisierung ist das nicht zu schaffen“, nennt Berding einen weiteren Baustein der Circular Economy.

Für Start-ups und etablierte Unternehmen bietet dieser Umwandlungsprozess Chancen für neue Geschäftsmodelle: Mit einer Circular Economy können sowohl ökologische Ziele wie die Ressourcenschonung verfolgt werden als auch ökonomische Zwecke wie Wettbewerbsfähigkeit, Rohstoffunabhängigkeit und Beschäftigungssicherung.

Von der Circular Economy zur Circular Society

Doch der Weg zur Circular Economy umfasst noch mehr: „Neben technischen Innovationen sind alternative Konzepte und Lösungen gefragt, die die Menschen stärker ins Auge fassen und das Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher berücksichtigen“, sagt Berding. Beispiele sind das Um- und Wiedernutzen von Produkten, Sharing-Lösungen, aber auch das Vermeiden von Produkten. Das Erreichen einer Circular Economy ist mithin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der sozio-ökonomische Aspekte an Bedeutung gewinnen und gesellschaftliche Praktiken im Sinne einer „Circular Society“ etabliert werden.

DBU-Generalsekretär Bonde fasst den Ansatz der Stiftung zusammen: „Eine solche Transformation ist im Kampf gegen Klimawandel und Artenverlust unverzichtbar. Es geht darum, eine Win-Win-Win-Situation für Ökonomie, Ökologie sowie Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.“


Mehr zur neuen DBU-Initiative unter: www.dbu.de/@DBUcirconomy