DBU aktuell Nr. 5 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sharepic Online-Salon Mobilität © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Wie lassen sich Verkehrswendekonzepte umsetzen? Darum ging es im #DBUdigital Online-Salon "Mobilität".

5.) Online-Salon zum Thema Mobilität – DBU-Projekt unterstützt Kommunen

Stau, Lärm, dicke Luft: Der Verkehrssektor stellt Kommunen zunehmend vor Probleme. Neue Strategien und Anpassungen für unsere Mobilität sind gefragt. Wie diese Gemeinschaftsaufgabe gelöst werden kann, darum ging es beim #DBUdigital Online-Salon „Mobilität – Impulse und Umsetzungspraxis für eine nachhaltige, kommunale Verkehrswende“ am 18. Mai mit mehr als 270 Teilnehmenden.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums ist der Verkehr mit einem Anteil von 18,2 Prozent der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen in Deutschland. Die hohe Zahl von Fahrzeugen besetzt zudem immer mehr öffentliche Flächen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, fördert die DBU ein Projekt des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), das im Fokus des Online-Salons stand. Es unterstützt über ein „Verkehrswendebüro“ die Kommunen Gingst, Drolshagen und die Stadt Leipzig dabei, jeweils notwendige Mobilitätsprojekte umzusetzen.

„Die Auswahl der drei Kommunen war kein Zufall: eine ganz kleine, eine mittlere mit klassischem deutschen Zersiedlungsspektrum und eine ostdeutsche Großstadt,“ erklärt Projektleiter Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter der Forschungsgruppe Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung des WZB. Die Kommunen haben die Schwerpunkte selbst gesetzt: Fahrrad sei ein Thema, die Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Siedlungsstruktur.

Durch das Verkehrswendebüro wurden Ideen aus der Wissenschaft in die Praxis übertragen. Wie beispielsweise in Drolshagen, der mittelgroßen Kommune des Projekts. Angefangen hat es mit dem  Elektrobus SAM (Südwestfalen Autonom & Mobil), einem autonom fahrenden Shuttlebus, der auf einer festgelegten Strecke von 1,2 Kilometern durch Drolshagen fuhr. Die Zusammenarbeit mit dem Verkehrswendebüro helfe, Lösungen zu finden, über die die Kommune allein nie nachgedacht hätte. Durch dessen Impulse werde jetzt über ein Neubauquartier nachgedacht, so Bürgermeister Ulrich Berghof. Ideen seien beispielsweise Stellplätze zu Beginn des Quartiers und Carsharing mit E-Autos, sodass der Bedarf an Zweitfahrzeugen entfallen könnte. 

Nach der Projektpräsentation diskutierten Felix Weisbrich, Leiter Tiefbauamt Berlin, Prof. Dr. Jana Kühl, Radprofessorin an der Ostfalia Hochschule, Salzgitter, und Prof. Martin Lanzendorf, Mobilitätsforschung Universität Frankfurt am Main. Ihr Fazit: Neues Denken ist gefragt, um von der Dominanz des Autos als Verkehrsmittel wegzukommen.

Der Online-Salon zum Nacherleben findet sich in unserem YouTube-Kanal.