DBU aktuell Nr. 5 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

circular.fashion  © circular.fashion
Mode im Kreislauf denken und so die Umwelt schonen – das ist das Ziel von circular.fashion.
Download

4.) Aus der Start-up-Förderung: Software-Unterstützung für die Modebranche beim Design von kreislauffähigen Textilprodukten

„Das größte Problem in der Textilindustrie ist ihre Struktur, die nicht im Sinne einer Kreislaufwirtschaft aufgebaut ist", sagt Ina Budde, die Mitgründerin des DBU-geförderten Start-ups circular.fashion aus Berlin. Mehr als 97 Prozent der Textilien produziere man aktuell aus neuen Rohstoffen und vieles davon werde nach Gebrauch – und teils sogar zuvor! – auf Deponien entsorgt oder verbrannt.

Die Vision von circular.fashion: Ein geschlossenes Kreislaufsystem für Mode, in dem die Materialien ihren Wert behalten und nichts verschwendet wird. Für drei Herausforderungen sind nach Buddes Einschätzung dabei Lösungen gefragt: Produkt-Design, transparente Kundeninformation und aussagekräftige Produkt- und Materialangaben für optimale Wiedernutzung und Recycling. Das Start-up unterstützt die Modebranche bei diesem Veränderungsprozess mit innovativen Dienstleistungen und digitalen Lösungen. So bietet es zum Beispiel eine Circular Design-Software an – mit einer Materialdatenbank und darin aufgelisteten Stoffen, die auf Recyclingfähigkeit geprüft werden, sowie Design-Leitlinien zu Kombinationsmöglichkeiten von verschiedenen Materialien, die einem Recycling nicht im Wege stehen. Denn: „Je purer das Material, desto zahlreicher die Recyclingmöglichkeiten und desto höher ist die Recyclingqualität“, erklärt Budde.

Das Unternehmen ermutigt zudem Konsumentinnen und Konsumenten, Kleidung möglichst lange zu nutzen und anschließend „richtig“ recyceln zu lassen. Doch wie können die Textilprodukte am Nutzungsende den passenden Recyclingbetrieben zugeführt werden? Hier hilft ein scanbarer Identifikationscode – eine Art Produktpass – , der von Kundinnen und Kunden mit dem Smartphone und von Altkleidung-Sortierbetrieben durch eine intelligente Sortiersoftware ausgelesen werden kann. Anhand dieser „circularity.ID“ können Nutzerinnen und Nutzer nicht nur den Lebenszyklus eines Kleidungsstücks nachvollziehen, sondern auch die passenden Rückgabe- und Recyclingmöglichkeiten abrufen. Budde: „So kann das beste Recyclingverfahren für das Produkt bestimmt werden. Die Identität verhindert, dass es jemals Abfall wird.“

Mehr zum DBU-Green Start-up-Programm unter: https://www.dbu.de/startup