DBU aktuell Nr. 5 | 2022

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

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2.) Aus der Forschung: Per Computerspiel zur emissionsarmen Schweinehaltung der Zukunft

Laut Umweltbundesamt (UBA) stellt überschüssiger Stickstoff aus landwirtschaftlichen Quellen ein Risiko dar – dann nämlich, wenn er durch die Verbindung mit Sauerstoff als Nitrat in Grund- und Oberflächengewässer oder als Ammoniak und Lachgas in die Luft gelangt. Lachgas beispielsweise trägt als eines der hochwirksamen Treibhausgase erheblich zur Klimaerwärmung bei. Doch wie lassen sich die Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft senken? Ein DBU-gefördertes Kooperationsprojekt gibt eine „spielerische“ Antwort: Ein neues Computerspiel soll Auszubildenden landwirtschaftlicher Berufe sowie Bäuerinnen und Bauern dabei helfen, Fachwissen zu Stickstoffemissionen zu erwerben und klimabewusste Handlungsalternativen kennenzulernen und zu erproben – zunächst am Modell der Schweinehaltung im Nordwesten Niedersachsens, bundesweit einer der Regionen mit besonders intensiver Tierhaltung.

Als sogenanntes Serious Game zielt das neue Spiel PigNPlay dabei auf wesentlich mehr als reine Unterhaltung: „Am Projektende werden den Spielenden virtuelle Szenarien und Handlungsalternativen als Entscheidungshilfen für den eigenen Betrieb angeboten. Sie können erproben, welche Umwelt- und Klimakonsequenzen etwa eine Stickstoffdüngung hat, wie sich eine veränderte Bewirtschaftung auf das Klima auswirkt oder welche Wechselwirkungen zwischen Außenställen, Ammoniak-Emissionen, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit bestehen“, betont DBU-Referatsleiterin Dr. Susanne Wiese-Willmaring.

Bis Ende 2022 soll eine spielbare Prototyp-Version des Spiels vorliegen. Die Erprobung und Evaluation erfolgt gemeinsam mit Lernenden und Lehrenden aus den Bereichen der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung. Die Projektbeteiligten sind die Universität Vechta und die dort angesiedelte wissenschaftliche Koordinierungsstelle Transformationsforschung agrar Niedersachsen, das Department für Nutztierwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz mit Sitz in Osnabrück.

Mehr dazu in unserer DBU-Pressemitteilung zum Thema.

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