DBU - aktuell - Umweltbildung

III / 2010

Schülerexperimente © Agnes-Pockels-SchülerInnenlabor
Schülerexperimente zum Themenbereich "nachhaltige Chemie" entwickelt ein Vorhaben der TU Braunschweig.

2.) „Grüne Städte“ – ein Umweltbildungsprogramm für Jugendliche zum Thema Stadtökologie

Wann setzen sich Jugendliche mit den Themen „Stadtökologie“, „Stadt der Zukunft“ und „Nachhaltige Stadtentwicklung“ auseinander? Um das herauszufinden, führt der Wissenschaftsladen Hannover, gefördert von der DBU, zurzeit ein innovatives Umweltbildungsprojekt durch. Hauptzielgruppe sind Jugendliche aus Haupt- und Real- sowie der Berufsbildenden Schulen der Klassenstufen acht bis elf. Geplant sind der Aufbau und der Einsatz einer interaktiven Lernumgebung, in der die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung eine gemeinsame Vision des Stadtlebens und der Stadtumwelt in der Zukunft entwickeln. Im Rahmen des Projektes erhalten die Jugendlichen umfassende Informationen zu den Themenbereichen wie „Funktion und Gestalt städtischer Grünzonen“, „Wohnen“, „Mobilität“ oder „Produktion und Konsum in der Stadt“. Gemeinsam werden hierzu Texte geschrieben, Spielsequenzen entworfen, Videos gedreht und Audio-Podcasts produziert. Als Projektergebnis entsteht eine „Zukunfts-Erlebnisausstellung“, die von den Jugendlichen mit gestaltet wird. Ihre Lern- und Konsumgewohnheiten finden hierbei besondere Berücksichtigung. Die Ergebnisse des insgesamt dreistufigen, auf zwei Jahre ausgelegten Projektes sollen in einem Handbuch dokumentiert werden.

Aktuell

Eine Ausschreibung unter 54 Haupt-, Real-, Gesamt-, Berufsbildenden Schulen und Gymnasien der Region Hannover hat bereits stattgefunden. Insgesamt 4 Projektschulen sind bisher ausgewählt worden. Der Wissenschaftsladen führte mit diesen Schulgruppen bereits die ersten der insgesamt 15 geplanten Workshops zu Zukunftsszenarien durch. Die Ergebnisse werden für die Gestaltung der nächsten Workshops genutzt. Jeweils zehn Jugendliche erarbeiten in solchen Workshops Szenenbilder, Ausstellungselemente, Kulissen, Textdokumente oder Filmsequenzen. Diese dienen später dem Entwurf und Aufbau der Erlebnisausstellung. Gleichzeitig wird ein multimediales Erlebnisspiel zu dem Themenkomplex „Grüne Städte“ geplant. Für das Erlebnisspiel sollen Ausstellungselemente im nahe gelegenen Stadtraum aufgebaut und entsprechende Informationspunkte mit Schildern gekennzeichnet werden. Die wichtigsten funktionalen Elemente einer Stadt und ihre Nachhaltigkeitskriterien werden von den Jugendlichen dargestellt. Ein von den Jugendlichen selbst ausgestalteter Multimedia-Guide soll schließlich eine „interaktive Zeitreise“ in das Jahr 2030 ermöglichen. Der gleichzeitige Aufbau einer Online-Plattform wurde bereits begonnen, um die Inhalte weiter zu entwickeln.

Zukunft gestalten lernen

Über die Teilnahme am Projekt beschäftigen sich die Jugendlichen umfassend mit den Themenfeldern „Wohnen, Mobilität, Kommunikation und Konsum“, „Energie erzeugen und bereitstellen“ sowie „Arbeit und Freizeit in der Stadt“. Die spezifischen Zukunfts- und Lebensstilthemen der jungen Leute werden erfragt und im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung inhaltlich berücksichtigt. Kernbotschaft des Projektes: Zukunft erfordert Gestaltung. Die Gestaltung einer nachhaltigen Stadt ist eine gesellschaftliche Aufgabe der kommenden Jahre.

Ergebnisse evaluieren und dokumentieren

Die von den Projektteilnehmern entwickelte Erlebnisausstellung soll mit zunächst zehn Schulklassen getestet und anschließend evaluiert werden. Die Ausstellung „Grüne Städte“ und die interaktive „Erlebnisreise“ werden auf der Grundlage der Evaluationsergebnisse so aufbereitet, dass sie auch von anderen interessierten Schulen ausgeliehen werden können.

Der Wissenschaftsladen Hannover dokumentiert die Ergebnisse des Projektes schließlich in einem Handbuch als Leitfaden zum Nachahmen. Dieser Leitfaden beschreibt die Grundzüge der Ausstellung ebenso wie den Entstehungsprozess, die Herangehensweise sowie die gesetzten und erreichten Ziele einschließlich der angewandten Evaluationsmethoden. Als Anleitung zum Selbermachen soll die Publikation insbesondere im Rahmen von Lehrerfortbildungen genutzt werden. Darüber hinaus werden weitere Begleitmaterialien wie Kurzinformationen für die Ausstellungsbesucher zu den Bereichen Stadtumwelt, nachhaltige Stadtentwicklung, Beteiligung und Gestaltung sowie Leitfäden, Checklisten und Regieanweisungen für die pädagogische Begleitung der Ausstellung erstellt.

Interessiert?

Weitere Workshopbewerbungen interessierter Schulgruppen aus der Region Hannover nimmt der Wissenschaftsladen Hannover e.V. übrigens bis zum 30.9. entgegen. Bis zum Besuch der Ausstellung müssen sich die gespannten Gruppen noch ein ganzes Jahr gedulden. An der Ausleihe der Ausstellung interessierte Gemeinden oder Organisationen können mit dem Wissenschaftsladen gerne auch schon jetzt einen Planungstermin vereinbaren.

Weitere Informationen unter http://www.zeitreise-2030.de oder http://www.wissenschaftsladen-hannover.de.

Projekt AZ: 27401