DBU - aktuell - Umweltbildung

III / 2010

6.) Nachhaltiger Konsum leicht gemacht – Ein internetbasierter ökologischer Stadtführer wird entwickelt und modellhaft angewandt

Gibt es einen Biobäcker in meiner Stadt? Wo wir in meiner Umgebung Eco-Fashion angeboten. Hat sich auch bei uns ein Architekt auf ökologisches Bauen spezialisiert? Und wo bekomme ich als Verbraucher solche Informationen möglichst umgehend? Meistens im Internet. Immer mehr Kauf- und Konsumentscheidungen werden auch aufgrund von Informationen aus dem Internet getroffen. Darüber hinaus berücksichtigen die Konsumenten in Deutschland in zunehmendem Maße bei ihren täglichen Kaufentscheidungen Kriterien der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit sowohl für Produkte als auch Dienstleistungen. Nur gab es bisher kein „alltagsgängiges“ Nachschlage-Werkzeug, das nachhaltigen Konsum im Alltag erleichterte. Deshalb startete die Utopia AG, gefördert von der DBU, im Mai das Internet-basierte grüne Branchenbuch Utopia City. Das Ziel: Den nachhaltigen Konsum über das Internet zu fördern.

Erste Schritte

In einer ersten Projektphase konzipierte und erstellte Utopia die Web-Applikation sowie eine Datenbank. Die Daten wurden aus allen in Deutschland bereits verfügbaren lokalen „grünen“ Einkaufsführern generiert. Direkt erstellte Datenbankeinträge einiger Unternehmen vor Ort, die ihre Adresse in den Utopia-City-Guide eintrugen, sowie von Mitgliedern der Utopia Community komplettierten diese Basidatenbank. Zum Launch von Utopia City im Mai 2010 standen den Nutzern bereits über 10.000 Einträgen zur Verfügung.

Parallel dazu erstellte Utopia ein Konzept für eine begleitende Aktionswoche in München. In Zusammenarbeit mit den kommunalen Akteuren verband Utopia die Informationen und Aktionen auf einer Aktions-Website für München. Außerdem wurden, eng abgestimmt mit den Kooperationspartnern, Marketingmaßnahmen und Werbemittel entwickelt. Ein Ziel: Das Projekt zunächst als Online-Branchenbuch in München, später in weiteren Modellstädten wie Berlin und Hamburg bekannt zu machen. Dafür wurden auch mit den Akteuren und Verbänden vor Ort Marketingkampagnen entwickelt, um die Bekanntheit und Reichweite von Utopia City zu steigern. Auch sollten möglichst viele nachhaltige Unternehmen motiviert werden, ihr Unternehmen in die „Grünen Seiten“ einzutragen.

Weitere Schritte

Im Juli folgte eine an Verbraucherverhalten und nachhaltigem Angebot vor Ort angepasste Aktionswoche in Berlin. Die in den ersten beiden Modellstädten gewonnenen Erkenntnisse werden systematisch ausgewertet. Auf der Basis der Evaluationen und Erfahrungsberichte wird ein optimiertes Konzept für die Umsetzung in Hamburg entwickelt. Dabei wird stark mit dem Projekt Hamburg Umwelthauptstadt 2011 zusammengearbeitet.

Der zweite Schwerpunkt liegt auf der weiteren Ausarbeitung des Online-Branchenbuchs für nachhaltigen Konsum. Rund 10.000 weitere Datenbankeinträge werden geprüft und systematisch aktiviert. Die mit dem Launch gestarteten Online-Marketing-Aktivitäten sorgen dafür, möglichst viele Nutzer auf die Seite zu lenken und zu motivieren, nachhaltige Angebote aus ihrem lokalen Umfeld in Utopia City einzutragen sowie vorhandene Einträge zu bewerten und zu kommentieren. Das Community-Management von Utopia begleitet diese Aktivitäten und moderiert sie, um jederzeit eine hohe Qualität der Information sicherzustellen. Weiterhin wird in Stammtisch-Aktivitäten vor Ort intensiviert und Community-basierte Aktivitäten werden initiiert. Nachhaltige Angebote – auch in Ihrer Stadt – zu finden, dürfte also bald ein Leichtes sein. Schauen Sie doch einfach mal rein unter www.utopia-city.com.

Projekt AZ: 27329