DBU - aktuell - Umweltbildung III/2015

Themen in dieser Ausgabe: DBU-Programm "Umwelt und Flüchtlinge" - 3. Jugendkongress - DBU-Forum Umweltbildung - KlimafolgenOnline - HAItec - Grünanlagen der 1950- und 1960er Jahre - bauteilnetz Deutschland

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Die Gärten der Bonner Beethovenhalle (1959 eingeweiht) sind wichtiger Bestandteil der Gesamtanlage und stehen schon unter Denkmalschutz. Viele weitere Anlagen warten noch auf ihre Wiederentdeckung.
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7.) Grünanlagen der 1950er- und 1960er-Jahre – ein Stück Baukultur erhalten

Deutschlandweit gibt es ein bemerkenswertes Kultur- und Naturerbe aus den 1950er- und 1960er-Jahren zu entdecken: Plätze, Parks und Gärten sind öffentliche Räume für Erholung, sind Schmuck und Zierde, dienen für Sport, Spiel, soziale Kontakte und sind ein Beitrag zum gesunden Stadtklima. Eine große Anzahl dieser Anlagen ist als erhaltenswertes, oft national wertvolles Kulturgut einzustufen.

Allerdings wurden inzwischen viele von ihnen, zum Teil bereits mehrfach, umgestaltet oder partiell verändert. Die Gründe hierfür sind unter anderem Sanierungsbedürftigkeit und geänderte Nutzungsansprüche, oder die Anlagen waren den Verantwortlichen nicht mehr „modern“ genug. Nur wenige der Gartenkunstwerke stehen unter Denkmalschutz, so z. B. der Stadtpark Hannover, der Rheinpark in Köln oder der Ernst-Reuter-Platz in Berlin.

Der Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU), der Arbeitskreis Kommunale Gartendenkmalpflege der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und das Fachgebiet Denkmalpflege der TU Berlin untersuchen, mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, in einem Forschungs- und Vermittlungsprojekt die Qualitäten öffentlicher Grünanlagen der Nachkriegsmoderne der 1950er- und 1960er-Jahre. Die Ergebnisse werden in einem gedruckten Leitfaden mit Bildern, Gestaltungs- und Erkennungsbeispielen zusammengestellt. Eine Webseite wird diese Informationen digital ergänzen.

Der Leitfaden soll dazu dienen, die Qualitäten der Grünanlagen in die Fachwelt hinein zu kommunizieren. Insbesondere soll den kommunalen Grünflächenverwaltungen und Eigenbetrieben der Wert der Anlagen ins Bewusstsein gerufen werden. Weiterhin soll der Leitfaden dabei helfen, Gartenkunstwerke der Nachkriegsmoderne überhaupt zu erkennen. Darauf aufbauend kann das Wissen für einen qualifizierten Umgang mit den Anlagen dieser Zeit vermittelt werden. Das soll den Erhalt dieser Anlagen sichern und dabei helfen, Zeitzeugnisse einer Gestaltungs- und Planungsepoche sowie ein Stück städtische Baukultur langfristig zu erhalten.

Die Auftaktveranstaltung fand im September in Hannover statt, bis Mitte Oktober folgen vier Schulungsnachmittage für interessierte Ehrenamtliche. Interessierte haben die Möglichkeiten, durch Erfassung und Hinweise am Projekt mitzuwirken.

Informationen zum BHU finden sich unter www.bhu.de, bei Interesse an einer Mitwirkung bitte E-Mail an bhu@bhu.de und weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

AZ 32423