DBU - aktuell - Umweltbildung III/2015

Themen in dieser Ausgabe: DBU-Programm "Umwelt und Flüchtlinge" - 3. Jugendkongress - DBU-Forum Umweltbildung - KlimafolgenOnline - HAItec - Grünanlagen der 1950- und 1960er Jahre - bauteilnetz Deutschland

Qualifizierung Fensterausbau © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Das bauteilnetz Deutschland bietet neben Bauteilbörsen auch Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose an.
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8.) Projektabschluss bauteilnetz Deutschland

In Deutschland werden jährlich 700-800 Millionen Tonnen Rohstoffe für Bauen und Wohnen benötigt. Bei immer knapper werdenden natürlichen Vorkommen und den damit verbundenen Preissteigerungen, wird das Recycling immer wirtschaftlicher.

Das bauteilnetz Deutschland, initiiert von der Forschungsvereinigung Recycling und Wertstoffverwertung im Bauwesen e. V. (RWB) in Bremen, setzt mit seiner Arbeit noch einen Schritt früher an. In seinem von 2011-2015 DBU-geförderten Qualifizierungs- und Kommunikationsprojekt befasste sich das bauteilnetz Deutschland gezielt mit Rückbaumethoden, dem Wieder- und Weiterverwenden von gebrauchten Bauteilen und der rückbaufähigen Planung und Realisierung von Gebäuden. Durch eine so praktizierte Kreislaufwirtschaft wurden Energie- und Materialeffizienz gesteigert.

Ein zentrales Element des bauteilnetz Deutschland sind die Bauteilbörsen. Dort werden gut erhaltene Bauteile wie Fenster, Treppen, Heizkörper oder Dachziegel vermarktet. Neben übersichtlich eingerichteten Bauteillagern steht dafür ein virtueller Bauteilkatalog öffentlich zur Verfügung. Die direkte Wiederverwendung von Baumaterial vermeidet Abfall, spart darüber hinaus Energie und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. In Deutschland haben sich nach dem Vorbild der ersten Bauteilbörse in Bremen (2001) weitere Annahme- und Verkaufsstellen in Gronau, Luckenwalde, Saarbrücken und Herzogenrath etabliert. Hier wurde im Wesentlichen die praktische Projektarbeit geleistet.

In Verbindung mit den Bauteilbörsen ist das umfassende Umweltkommunikationskonzept mit Schulungen und Workshops für unterschiedliche Zielgruppen ein weiteres zentrales Element zur nachhaltigen Wahrnehmung des Angebots. Darüber hinaus qualifiziert das bauteilnetz Deutschland beispielsweise Langzeitarbeitslose für eine Beschäftigung im Bau und Lagerbereich und veranstaltet spezielle Weiterbildungen für Planer, Architekten, Handwerker und Abbruchunternehmen. Erste Kontakte ins europäische Umland wurden aufgebaut.

Im Frühjahr 2016 wird das Handbuch für die Praxis „Wiederverwendung von Bauteilen –Werte entdecken“ erscheinen, u.a. werden die Erfahrungen, Projektergebnisse, Bezugsquellen und gesetzliche Rahmenbedingungen vorgestellt.

Mehr zum bauteilnetz Deutschland hier.

AZ 28641