DBU aktuell - Umweltbildung IV/2016

Themen in dieser Ausgabe: Wissenschafts-Comic Anthropozän-Küche - Theaterprojekt "Parlament der Fische" - Citizen Science Projekt PAN-App - ENEFF-BLEND: Blended Learning zu Energieeffizienz - Leitfaden zu Grünanlagen der 1950er- und 1960er-Jahre - Bericht zur DBU-Fachtagung "Klimaverträglich konsumieren im Quartier"

Screenshot der PAN-App. © Universität Osnabrück
Screenshot der PAN-App. Er zeigt das Menu mit den verschiedenen Funktionen
GlobalGeoparks Tagung in Torquay, GB © Dana Pietsch
Stand anlässlich der Tagung der GlobalGeoparks in Torquay, Großbritannien: (von links nach rechts) Norbert de Lange (Universität Osnabrück), Bastian Albers Universität Osnabrück, Björn Fuhrmann (mindQ)

4.) Die PAN-App – Umweltveränderungen mit dem Smartphone dokumentieren

Smartphones und ihre Apps sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Dokumentation von beliebigen Ereignissen über soziale Netze ist selbstverständlich geworden. Doch zur wissenschaftlichen Umweltdokumentation und Umweltbildung nutzen wir sie bisher nur wenig. Die Entwickler der PAN App möchten das ändern. Die Universität Osnabrück und das Unternehmen mindQ machen sich die enorme Verbreitung von Smartphones und deren Sensorik zu Nutze. Sie verknüpfen eine App zum wissenschaftlichen Umweltmonitoring mit dem Trend zu Citizen Science. So wollen sie Menschen für ihre Umwelt, den Umweltschutz und Umweltveränderungen sensibilisieren und aktiv in die Dokumentation von Veränderungen in der Landschaft einbinden.

Veränderungen der Umwelt sind und waren oft schleichend, so dass man sie häufig nicht wahrnehmen kann. Die Grundidee des Citizen Science Projektes PAN (der griechische Gott des Waldes, der Weiden und der Natur) ist es, diese Veränderungen in Time-Lapse-Videos, die aus Einzelfotografien zusammengefügt werden, über große Zeiträume zu dokumentieren und zu visualisieren. Dafür werden Natur-, Umwelt- und Wissenschaftsinteressierte, Touristen, Wanderer und Radfahrer, Schul- und Studiengruppen innerhalb des UNESCO Global Geopark TERRA.vita mittels der PAN App durch GPS- und Augmented-Reality-Navigation ähnlich zum Ansatz von „Pokemon-Go“ in die Lage versetzt, Geländeausschnitte bzw. Fotografien von annähernd gleichen Standorten mit möglichst identischer Perspektive über lange Zeiträume per Handy-Kamera zu dokumentieren.

Ziel des DBU-geförderten Projektes PAN ist es, Daten von hoher Güte für Planer, Umwelt- und Naturschutzbehörden sowie zur wissenschaftlichen Auswertung von Umweltveränderungen unter anderem bezogen auf geschützte Geotope in UNESCO-Geoparks zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig werden die Menschen mit Hilfe neuer, mobiler Technologien bei der Wahrnehmung der Umwelt in Hinblick auf das Auftreten und Vorkommen von Umweltveränderungen und Umweltphänomenen sensibilisiert, begeistert und somit Teil des wissenschaftlichen Prozesses.

Ein Demo-Video zur Anwendung der App finden Sie hier https://panature.org/ggn_material/augmented_guiding_screen_cast.mp4 und weitere Informationen zum Projekt sowie ein Time-Lapse-Video finden Sie unter https://panature.org/

AZ 32477