DBU aktuell - Umweltbildung IV/2016

Themen in dieser Ausgabe: Wissenschafts-Comic Anthropozän-Küche - Theaterprojekt "Parlament der Fische" - Citizen Science Projekt PAN-App - ENEFF-BLEND: Blended Learning zu Energieeffizienz - Leitfaden zu Grünanlagen der 1950er- und 1960er-Jahre - Bericht zur DBU-Fachtagung "Klimaverträglich konsumieren im Quartier"

ENEFF-BLEND Schülerinnen bei einem Experiment © U. Bochtler
Schülerinnen bei einem Experiment zu Solarthermie
ENEFF-BLEND Wärmedämmung © U. Bochtler
Versuchsaufbau zum Thema Wärmedämmung

5.) ENEFF-BLEND – Schülerinnen und Schüler für zukunftsfähige Gebäude begeistern

Die Energieeffizienz von Gebäuden wird besonders interessant, wenn der eigene Hausbau ansteht. Dabei lohnt es, sich bereits in jungen Jahren mit energieeffizientem Bauen auseinanderzusetzen. Deshalb will Prof. Ulrich Bochtler von der Hochschule Aschaffenburg den Bauenden von morgen Wissen zu diesem Thema vermitteln. Zusammen mit der Architektin Bettina Sickenberger möchte er mit ENEFF-BLEND (Energieeffizienz – Blended Learning) das Gespür von Schülerinnen und Schülern für das Errichten und Sanieren zukunftsfähiger Gebäude fördern und sie gleichzeitig für Technik begeistern.

In der Lernform des „Blended Learning“ können sich die Schülerinnen und Schüler der 8.-12. Klasse unter anderem mit den Themen Wärmedämmung, Gebäudehülle, Lüftung oder Solarthermie sowie Photovoltaik auseinandersetzen. Wissensbasis ist dabei zum einen ein virtueller Kurs im Internet, der sich in einen theoretischen Teil und Kontrollfragen gliedert. Zum anderen gibt es ein sogenanntes dreistündiges Effizienzpraktikum, das an der eigenen Schule oder im Labor der Hochschule Aschaffenburg durchgeführt werden kann. Während des Praktikums bearbeitet jede Schülergruppe zwei bis drei Experimente und wertet die Ergebnisse aus. Zu jedem Experiment gibt es eine detaillierte Versuchsvorschrift, die per Tablet-PC zur Verfügung gestellt wird, sodass die Gruppen weitgehend eigenständig arbeiten können. Im Schwierigkeitsgrad an die Jahrgangsstufe angepasst, werden die Experimente mit Aufgaben wie Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Lückentexte usw. ergänzt. Alle Experimente können mit geringem finanziellem Aufwand und einfachen Materialien aus dem Baumarkt oder dem Elektronikhandel durchgeführt werden. Als Abschluss wird ein Energieexperten-Quiz am PC durchgeführt, bei dem die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen unter Beweis stellen können.

So wird beispielsweise in einem Versuch zur Wärmedämmung zuerst der Temperaturverlauf in einem nicht isolierten Papphäuschen gemessen. Dann erhält das Häuschen, wie teilweise auch in der Realität, einen dicken Styropormantel und die Messreihe wird wiederholt. Dabei kann erlernt werden, dass eine gute Dämmung das Haus schneller warm werden lässt und es langsamer auskühlt.

Mittels insgesamt 11 solcher Experimente soll ein breites Wissens über Zukunftstechnologien und Klimaschutz verankert werden. Die Schülerinnen und Schüler können Verbrauchs- und Produktionsgewohnheiten kennenlernen, die durch mehr Effizienz in der Produktion und Veränderung im Konsumverhalten zu einer Verringerung von Umweltbelastungen führen. Bisher wurde das Projekt an 14 Schulen in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg durchgeführt, sieben Schulen kamen zum Effizienzpraktikum in die Hochschule. Außerdem wurden die Experimente an der Hochschule in Formaten wie Girls‘ Day oder Ferienuni genutzt. Durch diese Aktionen konnten bereits über 400 Schülerinnen und Schüler erreicht werden.

Die Skripte zu den Experimenten sowie Hintergrundinformationen zu den einzelnen Lerneinheiten können über die Lernplattform kostenlos und ohne Zugang heruntergeladen werden: http://193.174.126.34/moodle/login/index.php à „Als Gast anmelden“ à in der Navigation links: Kurse, Energieeffizienz, ENEFF-BLEND auswählen

Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter https://www.km.bayern.de/lehrer/meldung/3442/projekt-informiert-schueler-ueber-energieeffizienz.html

AZ 31809