DBU aktuell - Umweltbildung II/2017

Themen in dieser Ausgabe: Schülerfirmen zur Förderung von Inklusion – „Besser machen“: Wettbewerb zu Upcycling-Projekten – Let‘ MINT-Reparierwerkstätten an Schulen – Neuer Leitfaden für die Umweltkommunikation - Kommunikations- und Managementkonzept für nachhaltige Weinproduktion

Steillage Mosel © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die Bewirtschaftung von Steillage, wie hier an der Mosel, ist sehr aufwändig und erfordert spezielle technische Einrichtung. So lässt sich diese einmalige Kulturlandschaft weiterhin erhalten
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Flaschenrücknahme © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die Weinflaschenproduktion ist mit hohem Energieeinsatz verbunden. Deshalb nehmen manche Betriebe die Flaschen zurück und nutzen sie erneut
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6.) Von der Rebe bis zum Wein - Kommunikations- und Managementkonzept für nachhaltige Weinproduktion

In Deutschland gibt es rund 19.000 Winzerbetriebe. Viele von ihnen wollen sich verstärkt in Richtung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung und Unternehmensführung ausrichten. Doch es fehlen konkrete und anwendbare Standards, um die betrieblichen Umweltwirkungen und -leistungen zu erfassen und zu bewerten.

Die Technische Hochschule Bingen hatte sich u.a. in Kooperation mit 16 Deutschen Weingütern zum Ziel gesetzt, genau dort anzusetzen: In dem DBU-geförderten Projekt ermittelten sie konkrete Umweltentlastungspotentiale in Weinbaubetrieben und entwickelten Kriterien zur Erfassung und Bewertung ihrer Nachhaltigkeitsaspekte. Mit diesen Aktivitäten möchten sie die Unternehmen in Richtung einer nachhaltigen Unternehmensführung unterstützen.

Der Projektträger und seine Kooperationspartner analysierten die wesentlichen Auswirkungen entlang aller Lebenszyklusphasen der Weinproduktion auf Grundlage der international anerkannten Leitlinien 4.0 der Global Reporting Initiative (GRI). Hierbei wurde die gesamte Produktionskette von der Herrichtung der Weinbergsfläche über die Kellerwirtschaft bis hin zum Vertrieb, einschließlich der potenziellen Schutzgutbeeinträchtigungen, beachtet.

So entstand als ein wesentliches Projektergebnis der „Handlungsleitfaden zur Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts für Weinbaubetriebe“. Außerdem wurde ein sogenannter „Umweltrechner“ entwickelt, der es den Winzern ermöglicht, eine betriebliche Datenerfassung der Energie- und Materialaufwendungen vorzunehmen. Anhand dieser Ergebnisse und durch den Aufbau eines Nachhaltigkeitsnetzwerks Weinbau werden die Betriebe in die Lage versetzt, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten für die Außendarstellung und zur Kundenkommunikation zu nutzen. Darüber hinaus wurde eine Unterrichtsreihe für Weinbaustudierende und –techniker entwickelt, sodass die Ergebnisse des Projekts in den Studiengang Weinbau/Önologie der beteiligten Hochschule und in die Technikerausbildung integriert werden.

Details zu den Projektergebnissen finden Sie unter http://iesar.fh-bingen.de/projekte/Nachhaltigkeit-im-Weinbau/NiW_projekte.php

AZ 31353