DBU aktuell - Umweltbildung II/2017

Themen in dieser Ausgabe: Schülerfirmen zur Förderung von Inklusion – „Besser machen“: Wettbewerb zu Upcycling-Projekten – Let‘ MINT-Reparierwerkstätten an Schulen – Neuer Leitfaden für die Umweltkommunikation - Kommunikations- und Managementkonzept für nachhaltige Weinproduktion

AZ 31050 © OroVerde
Studenten der Rheinischen Fachhochschule Köln bei Foto- und Dreharbeiten
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In Kreativworkshops entwickelten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erste Ideen für neue Zielgruppen

5.) Immer die Gleichen? Neue Zielgruppen erreichen mit neuem Leitfaden Umweltkommunikation

Wieso werden durch die Umweltbildung und Umweltkommunikation immer nur die gleichen Menschen angesprochen und erreicht? Worauf kann man achten, wenn man neue Zielgruppen ansprechen will? Das waren die Kernfragen des DBU-geförderten Projekts „Green movie. Green media“ von OroVerde.

Im Rahmen dieses Projekts rief OroVerde Jugendliche und junge Erwachsene auf, kurze Filmclips rund um das Thema Regenwald und Konsum zu entwickeln. Die Themen sollten so aufbereitet werden, dass unterschiedliche Zielgruppen zu umweltbewussten Handeln motiviert werden. Innovativ war an dem Projekt, dass die Wertelandkarte Limbic® Map und die Limbic® Sales Types (© Dr. Häusel, Gruppe Nymphenburg Consult AG) aus dem Neuromarketing Grundlage für die zielgruppenorientierte Ansprache boten. OroVerde übertrug das Modell auf Nachhaltigkeitsthemen und entwickelte darauf aufbauende Zielgruppenbeschreibungen, Anleitungen in Bezug auf Stil und Tonalität, Wortschatzlisten für die verschiedenen Motivationstypen und vieles mehr. Diese Erkenntnisse flossen in die Briefings und Zielgruppenbeschreibungen ein, mit denen sich die Teilnehmenden des Wettbewerbs an den kreativen Entwicklungsprozess von Filmen und Plakaten machten.

Es entstanden über 100 Filmideen, teils als fertige Filmclips, teils als Skripte, und ca. 130 Plakatideen. Die Wirkungsweise der besten 8 Filmideen wurde im Rahmen einer Befragung von über 850 Personen evaluiert. Dabei lag der Fokus darauf, mehr über die Vorlieben und Widerstände der verschiedenen Limbic® Types zu erfahren. Diese Erkenntnisse und Erfahrungen wurden wiederum aufbereitet und in einem Leitfaden Umweltkommunikation zusammengefasst.

Laut der Projektleiterin Birthe Hesebeck hat das Projekt gezeigt, dass der Einsatz von Limbic® Types und Limbic® Map in der Nachhaltigkeitskommunikation es ermöglicht, neue Zielgruppen passgenau zu erreichen und Kommunikationsfallen zu vermeiden. Durch die Berücksichtigung der Werte der jeweiligen Zielgruppe sei es möglich, einen Zugang zu ihr zu finden und sie nicht direkt mit dem erhobenen Zeigefinger oder anderen für die Zielgruppe typischen „No go´s“ zu verprellen. Dabei fiele es erstaunlich leicht, sich in die neuen Zielgruppen hinein zu versetzen, da dies nicht nur kognitiv, sondern auch emotional geschieht.

Weitere Infos zu dem Projekt sowie viele Materialien für alle, die ebenfalls ein Filmprojekt starten möchten, finden Sie hier: http://www.regenwald-schuetzen.org/projekte-national/green-movie-green-media.html

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