DBU aktuell - Umweltbildung I/2020

Themen in dieser Ausgabe: DBU-Sonderausschreibung im Rahmen des UNESCO-Programmes “Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)", Weiterbildung im Handwerk: Kenntnis und Anwendung von Heißkalkmörtel, Umweltbildung: Schulgarten DIGITAL, Nachhaltigkeitshandeln in Kommunen, Nachhaltigkeitskommunikation in der Abfallwirtschaft, Jugendarbeit und Klimafragen, Bildungsprojekt für Schülerinnen und Schüler am Beispiel Kollagen.

Vier Handlungsfelder in der Nachhaltigkeitskommunikation der Abfallwirtschaft © N3 Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner, Akademie Dr. Obladen gmbH, uve Gesellschaft für Arbeitsschutz mbH
Vier Handlungsfelder in der Nachhaltigkeitskommunikation der Abfallwirtschaft
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6.) Nachhaltige Abfallwirtschaft – so kann sie gelingen!

Im Rahmen des von der DBU geförderten Projektes „Nachhaltigkeitskommunikation in der Abfallwirtschaft - Grundlagen und best practice-Ansätze“ hat  die N3Nachhaltigkeitsberatung Dr. Friege & Partner, Voerde gemeinsam mit der Akademie Dr. Obladen gmbH und der uve Gesellschaft für Arbeitsschutz mbH, beide ansässig in Berlin, einen allgemein verwendbaren Nachhaltigkeitsansatz erarbeitet und Wege für eine konkrete Umsetzung der Ideen gefunden. Beispielhaft wurden drei Wertschöpfungsketten auf die Frage hin analysiert, wie nachhaltiges Handeln in Unternehmen der Abfall- und Recyclingwirtschaft möglich wird:

  • Getrennte Erfassung, Wiederverwendung und Verwertung von Alttextilien
  • Getrennte Erfassung und Sortierung von Bauabfällen mit dem Ziel hochwertiger Verwertung möglichst im Hochbau
  • Wiederverwertung bzw. Wiederverwendung von Elektroaltgeräten (EAG) mit Akkubetrieb sowie Batterien und Akkus.

Die Analyse von ausgewählten Stoffströmen ergab, dass bei vier kritischen Faktoren Erfolge benötigt werden:

(a) Vielfach ist die Option mit der besten Umweltbilanz gegenüber herkömmlichen Varianten wirtschaftlich im Nachteil. Hier können ökonomische Instrumente viel bewirken.

(b) Gesetze und Verordnungen müssen besser kontrolliert und durchgesetzt werden.

(c) Ein erheblicher Engpass sind mangelnde Kapazitäten. Ohne fachliche Kompetenz und gründliches Projektmanagement wird es nur schwer möglich sein, zum Beispiel die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, für mehr Nachhaltigkeit zu nutzen.

(d) Schließlich ist Überzeugungsarbeit nötig, um wirklich Veränderungen zu erreichen.

Neben den abfallwirtschaftlichen Erkenntnissen zeigt das Projekt auch erforderliche Maßnahmen auf. Zu jedem Stoffstrom wurden Roadmaps ausgearbeitet, die darstellen, welche Aktivitäten in welcher Reihenfolge auf den vier Handlungsschienen sinnvoll sind, um nachhaltigen Lösungen den Weg zu ebnen.

Das Projekt wurde bereits im September 2019 mit einer Abschusskonferenz beendet. Die Schlussfolgerungen für die drei näher untersuchten Wertschöpfungsketten sind kürzlich in drei Leitfäden zusammengefasst worden, die sich vor allem an die Unternehmen, aber auch an die Administration, Fachpolitiker und Umweltverbände wenden. Sie enthalten Analysen der drei Wertschöpfungsketten und Prognosen für deren weitere Entwicklung sowie „Roadmaps“ für Unternehmen.

Die Leitfäden können demnächst unter https://obladen.de/#projekte herunter geladen werden.