Newsletter des Stipendienprogrammes vom 30.09.2013

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 52 - Ausgabe III 2013

Nobelpreisträgertagung 2013: Educate. Inspire. Connect.
Nobelpreisträgertagung 2013: Educate. Inspire. Connect.
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5. Nobelpreisträgertagung 2013

Educate. Inspire. Connect.

Vom 30. Juni bis zum 5. Juli 2013 fand in Lindau die 63. Nobelpreisträgertagung zum Thema „Grüne Chemie“, Energieumwandlung und Energiespeicherung sowie biochemische Prozesse und Strukturen statt. Dabei nahmen 34 Nobelpreisträger (darunter Steven Chu [bis 2013 Energieminister der Obama Regierung], Robert Curl, Aron Ciechanover, Gerhard Ertl, Robert Grubbs, Robert Huber, Harold W. Kroto, Mario Molina, Hartmut Michel, Richard Schrock, David Wineland,…) und 625 ausgewählte Studenten und Doktoranden aus 78 Ländern an dieser außergewöhnlichen Veranstaltung teil.

Die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) gab mir durch ihre Empfehlung die einzigartige Chance, durch die erste von zwei Bewerbungsphasen zu kommen und schlussendlich zu den 625 Studenten und Doktoranden zu gehören, die aus über 20.000 Bewerbungen ausgewählt wurden. In diesem Zusammenhang nochmals vielen Dank an die DBU für die hervorragende Betreuung während und neben meiner Promotion.

Schrödinger's Cat
Schrödinger's Cat
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Nach der Eröffnungszeremonie durch Countess Bettina Bernadotte und einem Konzert des Wiener Philharmonie Orchesters am Vorabend starteten am Montag direkt die Vorträge der Nobelpreisträger. In je 30 Minuten zeigten die Nobelpreisträger ihre einzigartigen Forschungsergebnisse in wirklich sehr verständlicher und mitreißender Art, bauten so manchen Spaß ein (Schrödinger’s Cat) und zeigten trotz ihres teilweise hohen Alters, dass Sie für das Rednerpult wie geschaffen sind.

Vorträge der Nobelpreisträger
Vorträge der Nobelpreisträger
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Aber neben einzigartigen Forschungsergebnissen war es schön zu sehen, wie ehrlich viele Nobelpreisträger über ihre Forschung berichteten, mit wie vielen Rückschlägen sie zu kämpfen hatten und wie viel Glück manchmal zum Nobelpreis geführt hatte. Außerdem plauderten einige Nobelpreisträger aus dem Nähkästchen und berichteten über diverse Anschaffungen nach ihrem Nobelpreis. So hat Prof. Dr. Richard Ernst ein eigenes Raman-Spektrometer im Keller, womit er Bilder ins kleinste Detail analysiert. Ein anderer schwärmte von seinem Tesla Auto, das mit reinem Elektroantrieb „umweltfreundliches“ Sportwagenflair vermittelt. Außerdem berichtete Ada E. Yonath darüber, wie ein Nobelpreis oder allgemein Forschung „trotz“ oder gerade mit Familie möglich ist

Vorträge der Nobelpreisträger
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Das in den Vorträgen am Vormittag vermittelte Wissen konnte am Nachmittag/Abend in den sogenannten Master Classes und Workshops direkt in kleinen Gruppen mit den Nobelpreisträgern diskutiert und hinterfragt werden.

In Podiumsdiskussionen zum Thema chemische Energiespeicherung und Umwandlung oder zur „Grünen Chemie“ wurden die wichtigsten Ergebnisse aus Vorträgen und aktueller Forschung nochmals kritisch hinterfragt und es wurde versucht, gemeinsam Lösungsansätze zu finden.

Eine ganz besondere Plattform des wissenschaftlichen Austauschs war das morgendliche Science Frühstück. Dort hatte man nochmal die Möglichkeit, direkt mit Nobelpreisträgern in Kontakt zu treten und seine eigenen Fragen zu stellen. Ich selbst war zum BASF Science Frühstück eingeladen. Im Rahmen eines sogenannten World Cafe’s wurde die Frage „It is all about Chemistry. How we tackle the Energy Challenges in Future?“ gestellt. Als freiwilliger Diskussionsleiter an einem der Tische konnte ich eine Vielzahl interessanter Persönlichkeiten sowie Meinungen zu diesem Thema kennenlernen. Außerdem wurden die Ergebnisse nochmals gemeinsam mit den Nobelpreisträgern und der BASF erörtert.

Exkursion
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Ganz unter dem Veranstaltungsmoto „Educate. Inspire. Connect.“ darf aber auch der letzte Teil in diesem Bericht nicht zu kurz kommen. So sorgten die vielen gemeinsamen Veranstaltungen als auch das tolle Rahmenprogramm (International Get-Together, Grill & Chill, Bavarian Evening, Boat Trip to Mainau Island) für eine sehr ungezwungene Atmosphäre, um Kontakte zu knüpfen und Forschung, aber auch Privates mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt zu diskutieren und somit auch oft eine ganz andere Sicht der Dinge zu erlangen. Dieser interkulturelle und generationenübergreifende Wissens- und Ideenaustausch ist neben den Vorträgen wohl das, was die Nobelpreisträgertagung zu einer so faszinierenden sowie inspirierenden und außergewöhnlichen Veranstaltung macht.

Für mehr Informationen, Interesse an Vorträgen (Lindau Mediatheque) oder für eine Bewerbung (auch euren Betreuer bei der DBU befragen!!!) besucht die Homepage der Nobelpreisträgertagung hier.

Johannes Franz
DBU-Stipendiat