Newsletter des Stipendienprogrammes vom 23.12.2016

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 65 - Ausgabe IV 2016

Ausblick aus dem Tagungshaus in Georgsmarienhütte
Ausblick aus dem Tagungshaus in Georgsmarienhütte
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24. 4. Internationaler Sommersprachkurs der Hochschule Osnabrück

Im Rahmen dieses Berichtes möchte ich eine kleine Übersicht über meine Eindrücke vom Sommersprachkurs (23.08-19.09.2016) und der Einführungsseminare der DBU geben. Ich berichte über die erworbenen Erfahrungen und die organisierten Veranstaltungen sowie die erlebten Ereignisse.

Unsere Reise hat – noch vor dem Deutschkurs – mit einem 3-tägigen Einführungsseminar im in wunderschöner Umgebung liegenden Georgsmarienhütte (Niedersachsen) angefangen, wo sich die neuen DBU-Stipendiatinnen und -stipendiaten aus Ungarn, der Ukraine, Bulgarien, Rumänien, Lettland und aus Kaliningrad kennengelernt haben. Während des Seminars wurden die wichtigsten Informationen zum Aufenthalt in Deutschland (Organisation, Formalitäten: Kontoeröffnung, Versicherung sowie Immatrikulation), zum MOE-Austauschstipendienprogramm (z. B. Vorstellung der Alumni-Vereinigungen) und zum Deutschkurs (Unterkunft, Niveaustufe, Programm) geklärt.

Ungarische Gruppe auf dem Hof Haus Ohrbeck
Ungarische Gruppe auf dem Hof Haus Ohrbeck
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Am Anfang des Sprachkurses wurde ein Einstufungstest geschrieben, damit das richtige Niveau der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefunden und sie in die am besten geeignete Gruppe eingeteilt werden konnten. Die Niveaustufen lagen zwischen A1 (Anfänger) und B2/C1 (Oberstufe). Die meisten DBU-Stipendiatinnen und -stipendiaten wurden der Gruppe B2/C1 zugeteilt.

Gruppenarbeit im Unterricht
Gruppenarbeit im Unterricht
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Der Sprachkurs umfasste täglich ca. 220 Minuten. Er wurde anhand eines Grammatik- und Übungsbuches gestaltet, allerdings richteten sich die Lehrer sehr nach unseren Bedürfnissen und gingen auf unsere sprachlichen Probleme ein. Die Inhalte der Grammatikübungen in den Kursen richteten sich nach den Anforderungen der jeweiligen Levels. In den Sprechübungen lasen wir Kurzgeschichten oder Zeitungsartikel und diskutierten anschließend darüber.

Gruppenarbeit im Unterricht
Gruppenarbeit im Unterricht
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Die Lehrer verstanden es gut, einen abwechslungsreichen und anspruchsvollen Unterricht zu gestalten, der sowohl die schwächeren Studierenden als auch die Germanistik-Studentinnen und -Studenten interessierte und motivierte. Durch die unterschiedliche Herkunft der Studentinnen und Studenten fand zusätzlich ein großer internationaler Austausch statt, der sich z. B. in interessanten Diskussionen während der Gruppenarbeit äußerte. Zudem stellten die Lehrer häufig wirtschaftliche, kulturelle, landeskundliche, historische und politische Themen aus der Welt (aber das Hauptaugenmerk lag auf Deutschland) in den Mittelpunkt des Kurses, so dass es zu spannenden und oftmals kontroversen Diskussionen zwischen den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern kam. Diese Faktoren führten dazu, dass es im Unterricht nie selten langweilig wurde und dass man am Ende das Gefühl hatte, nicht nur die sprachlichen Kenntnisse verbessert, sondern auch den eigenen Horizont erweitert zu haben.

Kochabend
Kochabend
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Neben dem Unterricht bot die Universität zahlreiche Freizeit- (z. B. Filmabend, Kochveranstaltungen, Firmenbesuch, Stadtrallye) und Sportaktivitäten (Handball, Volleyball und Fußball) sowie Exkursionen in verschiedene Städte (Münster, Bremen, Amsterdam, Berlin) an.

Bei der Stadtrallye sind wir durch Osnabrück spaziert, wo wir die wunderschöne Altstadt mit ihren kleinen, verwinkelten Gassen und die wichtigsten Gebäude (das Rathaus, den Dom, die St. Marien Kirche, den Markt, das Heger [Waterloo] Tor, den Bucksturm) sowie die Geschichte der Friedensstadt kennengelernt haben.

Am Kochabend haben wir Spezialitäten aus mittel- und südeuropäischen Ländern (z. B. aus Deutschland, Polen, Tschechien, Italien, Griechenland) gekocht und natürlich auch gegessen.

Gruppenbild vom Handballteam
Gruppenbild vom Handballteam
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Beim Sportprogramm haben viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitgemacht, die in ihrem Leben noch nie Handball gespielt haben. Deswegen hat uns das Training immer viel Spaß gemacht und am nächsten Tag sind wir immer mit Muskelkater aufgestanden.

Herstellung der „Speise der Götter
Herstellung der „Speise der Götter"
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Aus Wahlprogrammen habe ich noch den Besuch der NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) ausgewählt. Sie ist die einzige regionale Tageszeitung für den Raum Osnabrück und das Emsland. Ihre Auflage als publizistische Einheit beträgt rund 200.000 Exemplare. Die Zeitung gehört auch zu den am meisten zitierten Tageszeitungen Deutschlands, dadurch ist die Zeitung auch überregional bekannt.

Während der Zeitungsbesichtigung haben wir einen Einblick in den gesamten Entstehungs- und Herstellungsprozess der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihrer Regionalausgaben, angefangen vom Eingang der Nachricht bis hin zur Auslieferung des druckfrischen Produktes, erhalten.

Ein weiterer, sehr interessanter Programmpunkt war der Botanische Garten Osnabrück. Der Garten ist in geographische Bereiche wie Mittelmeerraum, euroasiatische Steppe, China, Japan und Nordamerika eingeteilt. Im Zentrum des Gartens steht eine Erhebung, wo in einem Alpinum die Hochgebirgspflanzen der europäischen Gebirge gezeigt werden. Der Gesamtbereich wird durch einen Wasserfall (11 m), kleinere Bäche und Teiche bereichert. Das Regenwaldhaus zeigt auf 600 m2 und einer Höhe von 21 Metern über 800 tropische Pflanzen aus Zentral- und Südamerika.

Herstellung der „Speise der Götter
Herstellung der „Speise der Götter"
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Das im Garten durchgeführte Programm hieß „Speise der Götter – Vom Kakaobaum zur Schokolade“. Um dieses Geheimnis zu lichten, war eine Reise in den tropischen Regenwald erforderlich. Beim Besuch im Regenwaldhaus lernten wir den Lebensraum des Kakaobaumes kennen und erfuhren Wissenswertes über die Entdeckung und Verbreitung des Kakaos. Danach wurde es praktisch: Ausgehend von der kleinen Kakaobohne wurde die eigene Schokolade kreiert und probiert.

Straßenaussicht im Schnoor
Straßenaussicht im Schnoor
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Die erste Exkursion fand in Münster statt, wo sich zahlreiche architektonische Meisterwerke historischer Baukunst befinden. Häuser, Kirchen und Plätze in der restaurierten Altstadt „erzählen" Geschichten aus verschiedenen Jahrhunderten und schaffen eine Kulisse, die jeden Münster-Besuch zum Erlebnis macht. An vorderster Stelle sei der Prinzipalmarkt genannt. Diese historische Kaufmannsstraße besteht aus einer Vielzahl aneinander gereihter Giebelhäuser mit einem durchgehenden Bogengang. Daneben sind noch viele schöne Gebäude zu sehen, z. B. der St. Paulus-Dom, das Rathaus, die St. Lamberti Kirche. Natürlich wird die Kultur der Stadt neben vielen historischen Gebäuden nicht zuletzt auch durch ihre zahlreichen Studierenden (rund 49.000) geprägt, die eine lässige Atmosphäre entstehen lassen.

Straßenaussicht im Schnoor
Straßenaussicht im Schnoor
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Auf der zweiten Exkursion sind wir nach Bremen gefahren. Das wohl bekannteste Wahrzeichen der Hansestadt sind die Bremer Stadtmusikanten. Eine Bronzestatue von Gerhard Marcks erinnert seit 1953 an der linken Seite des Rathauses an das beliebte Märchen der Brüder Grimm. Einem Aberglauben zufolge geht ein Wunsch in Erfüllung, wenn man die beiden Vorderbeine des Esels umfasst. In Bremen wurden noch das Rathaus, der Markplatz, der „Spuckstein“ sowie das mittelalterliche Gängeviertel in der Bremer Altstadt, der Schnoor, besichtigt.

Die Bremer Stadtmusikanten
Die Bremer Stadtmusikanten
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Der dritte Ausflug führte nach Amsterdam, in die Stadt der multikulturellen Lebenslust. In Amsterdam findet man ein breites Spektrum an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten, wie den am meisten besuchten Königspalast, das Van Gogh Museum, das Reichsmuseum und den Vondelpark sowie das berühmt-berüchtigte Rotlichtviertel, ohne dass man nicht wirklich behaupten kann in der Stadt gewesen zu sein.

Die ungarische Gruppe in Amsterdam
Die ungarische Gruppe in Amsterdam
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Unsere letzte Exkursion, nachdem alle DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten zu ihrem Praktikumsstandort gefahren sind, war die Hauptstadt Berlin. Während der Stadtrundfahrt haben wir unter anderem die Berliner Mauer, das Brandenburger Tor, den Checkpoint Charlie, den Berliner Zoo, die Siegessäule, den Reichstag, die Straße Unter den Linden, den Alexanderplatz und den Berliner Dom gesehen. Am meisten haben uns der Reichstag und die Zoobesichtigung gefallen. Im Reichstag konnte man sehen, wo beispielsweise die Regierungsmitglieder ihre Reden halten. Das großartigste am Gebäude ist aber wohl die riesige Kuppel, die oben auf dem Prachtbau sitzt. Die Besichtigung von Kuppel und Dachterrasse des Reichstagsgebäudes war die echte Attraktion der Führung, weil sich ein einzigartiger Panoramablick über das benachbarte Regierungsviertel am Spreebogen von der Dachterrasse und der Kuppel bietet.

Vondelpark
Vondelpark
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Ein Besuch in einem Zoo ist immer ein Erlebnis. Das war genauso auch mit dem Berliner, wo einige Gebäude im Stil der Ursprungsländer der im Zoo gezeigten Tiere gebaut sind. Wir haben an abwechslungsreichen Fütterungen und Tiershows teilgenommen sowie auch abenteuerliche Pinguine, Seelöwen und Flusspferde unter Wasser beobachtet.

Brandenburger Tor am Abend
Brandenburger Tor am Abend
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Der Deutschkurs und die Exkursionen waren eine sehr gute Vorbereitung für das Praktikum in Deutschland, nicht nur hinsichtlich der Sprache, sondern auch hinsichtlich des alltäglichen Lebens und der Mentalität der Menschen.

Im Berliner Zoo
Im Berliner Zoo
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Hiermit möchte ich mich bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bedanken, dass sie uns die Möglichkeit gegeben hat, unsere Deutschkenntnisse im Rahmen dieses Deutschkurses in Osnabrück zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Balazs Ivanics
DBU-Stipendiat aus Ungarn

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