Newsletter des Stipendienprogrammes vom 19.12.2018

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 73 - Ausgabe IV 2018

Stipendiatenseminar Xanten 2018: Gruppenfoto vor dem Naturforum  © Naturforum
Stipendiatenseminar Xanten 2018: Gruppenfoto vor dem Naturforum
Download

10. Stipendiatenseminar Xanten

Vom 26. bis 30. November 2018 fand das 155. Stipendiatenseminar der DBU zum ersten Mal im Luftkurort Xanten am Niederrhein statt.

Der Tagungsort, die Jugendherberge am Xantener Südsee, zeichnet sich durch einen – wie der Name bereits verrät – typischen Jugendherbergscharakter aus, dessen ganz eigener Charme an längst vergangene Klassenfahrten erinnerte. Direkt von Beginn an führte die motivierte Leitung durch Frau Exner und die gute Organisation ihres Teams zu einer entspannten Atmosphäre, welche den idealen Rahmen für die folgenden Tage bot.

Von den 25 aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden im Laufe der Woche Vorträge zu ihren Dissertationsprojekten aus verschiedenen Fachdisziplinen wie u. a. der Chemie, Materialwissenschaft, Ökologie, Politikwissenschaft, Psychologie und Rechtswissenschaft durchweg allgemeinverständlich und sehr anschaulich gehalten. Als übergeordnete Themen standen die Sustainable Development Goals (SDGs) und die planetaren Leitplanken im Vordergrund, mit deren Hilfe sich die eigenen Promotionsprojekte in einen höheren gesellschaftsrelevanten Kontext einordnen ließen. Die Präsentationen wurden durch angeregte Diskussionen vertieft, die häufig während der zahlreichen Pausen als interdisziplinärer Dialog oder interdisziplinäres Fachsimpeln weitergeführt wurden. Beim allabendlichen gemeinsamen Bier erwuchsen hieraus häufig kreative und teils ausschweifende Gespräche über „Gott und die Welt“. Abgerundet wurden die übergeordneten Überlegungen durch die gemeinsame Gestaltung des sogenannten „Baums des Lebens“ auf einem Flipchart, bei dem sich die Gruppe künstlerisch mit Assoziationen zu diesem Motiv einbringen konnte.

Neben den zahlreichen spannenden Vorträgen auf hohem Niveau fanden nachmittags und abends abwechslungsreiche Programmpunkte statt. Am Dienstag folgte auf den kurzen Spaziergang ins Stadtzentrum, währenddessen Naturselfies für Unterhaltung sorgten, eine kurzweilige Nachtwächterführung durch den Stadtkern Xantens. Herr Kleve entführte die Gruppe mit Drachenblut und Laternen in das mittelalterliche „ad sanctos“ rund um den St. Viktor Dom. Eine anschließende Einkehr im Restaurant Hövelmann sorgte für die kulinarische Verpflegung, welche auf dem Xantener Weihnachtsmarkt noch mit dem einen oder anderen Glühwein ergänzt werden konnte.

Am Mittwoch fuhr ein Bus die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Auenlandschaft Bislicher Insel, die größtenteils Naturschutzgebiet ist. Frau Weidig führte durch die beweidete Landschaft und machte an zahlreichen Vogelbeobachtungshütten entlang der Gewässer halt. So gelang einigen Stipendiatinnen und Stipendiaten die seltene Beobachtung eines Seeadlers im Flug. Nach der kalten und teils regnerischen Wanderung konnten sich alle bei Kaffee und Tee im von der DBU bereits vor Jahren unterstützten Naturforum aufwärmen. Am Abend hielt Prof. Lempp von der Hochschule Rhein-Waal einen spannenden Vortrag zum aktuellen Thema „Demokratiekrise, Populismus und planetare Ressourcenbegrenzung – zur Verantwortung und gesamtgesellschaftlichen Rolle der Wissenschaft“. Die angeregte anschließende Diskussion wurde mit dem Referenten noch lange in gemütlicher Runde fortgesetzt.

Stipendiatenseminar Xanten 2018 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Verena Exner
Stipendiatenseminar Xanten 2018
Download

Das Nachmittagsprogramm des darauffolgenden Tages stand ganz im Zeichen der Antike. Zunächst gewährte eine interessante Führung durch den archäologischen Park Xanten tiefe Einblicke in das römische Alltagsleben der damaligen „Colonia Ulpia Traiana“. Im Anschluss konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, ein Römer zu sein: Während eines üppigen Mehrgänge-Menüs in der römischen Herberge wurden Caesar & Co. in unterhaltsamen Rollenspielen bei Bier und Mulsum aus Tonkrügen wiederbelebt – Tunika und Gesellschaftsspiele des alten Roms all inclusive.

Für den Freitag blieb nach einer so vielfältigen, anregenden und geselligen Zeit des Austauschs daher auch nicht viel mehr übrig, als ein rundum positives Resümee der vergangenen Tage zu ziehen und sich schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen im nächsten Seminar zu freuen.

Lisa Höcker und Manuel Püttmanns
aktuelle DBU-Promotionsstipendiaten