Newsletter des Stipendienprogrammes vom 28.06.2019

Infos aus dem Stipendienprogramm - Nr. 75 - Ausgabe II 2019

Baltisches Alumni-Jahrestreffen in Ignalina, Litauen  © DBU
Baltisches Alumni-Jahrestreffen in Ignalina, Litauen
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16. Baltisches Alumni-Jahrestreffen in Ignalina (Litauen)

Vom 03.05.2019 bis zum 05.05.2019 hat das Treffen der baltischen DBU-Alumni in Litauen stattgefunden.

Zehn ehemalige MOE-Stipendiatinnen und -Stipendiaten (einige mit Familie) aus Litauen und Lettland sowie Christiane Grimm von der DBU trafen sich in Oberlitauen (wird auf Litauisch ausgesprochen „Aukschtaitien”) nahe Ignalina. Warum war Oberlitauen als Treffpunkt gewählt worden? Oberlitauen ist die größte ethnographische Region Litauens, die einen historischen Landesteil Litauens im Zentrum und im Osten des Landes hat. Es gibt einige wirklich interessante Umweltprojekte.

Zunächst hat die Gruppe eine Überwachungsstation des Umweltkomplexes Aukštaitija besucht. Diese Umweltüberwachungsmessstelle in Aukštaitija wurde 1993 gegründet und bis heute werden dort Feld-, Luft-, Regen-, Grundwasserstudien und andere Umweltforschung ausgeführt, unter Beteiligung verschiedener Universitäten. In dieser Umwelt-Überwachungsstation gibt es empfindliche Messgeräte (zumeist von deutschen Herstellern), die zum Beispiel eine Luftverschmutzung bedingt durch den Kohlebergbau in Oberschlesien (Polen) anzeigen. Also Schadstoffe bewegen sich mit Luftmassen mehr als tausend Kilometer und man kann darauf hinweisen, dass Umweltprobleme keine Landesgrenze kennen.

Baltisches Alumni-Jahrestreffen in Ignalina, Litauen  © DBU
Baltisches Alumni-Jahrestreffen in Ignalina, Litauen
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Zweites Besuchsobjekt war das Museum für Imkereigeschichte in Nordost-Litauen. Das Museum zeigt die Geschichte der Imkerei in diesem Gebiet, daneben die Bedeutung der Biene in der Natur und im Volksglauben. Die Biene ist in Litauen ein Symbol der Freundschaft. Das Wort „bičiulis” nennt einen besonders engen Freund – dies geht auf den Brauch der gemeinsam betriebenen Imkerei zurück. Als Zeichen der Verbundenheit überbrachte der ukrainische Präsident Wiktor Juschtschenko 2005 seinem litauischen Kollegen, Präsident Valdas Adamkus, drei Bienenvölker in Körben mit, die dem Museum übergeben wurden.

Später haben die DBU-Alumni ein geomorphologisches Naturdenkmal, das „Ladakalnis” heißt, besucht. Es ist ein Hügel von 176 m Höhe mit Blick auf sechs Seen.

Am Abend haben zwei ehemalige Stipendiaten – Konstantin Rubekin und Tomas Deveikis – in Vorträgen über ihre Arbeit berichtet, etwa zu Staubemissionen aus dem Schüttgüterumschlag im Hafen von Klaipeda mit Auswirkungen in Wohngebieten bzw. zur Solar- und Windenergienutzung an der Technischen Universität Kaunas.

Am Ende hat Frau Grimm Neues aus der DBU berichtet. Angesprochen wurden auch Möglichkeiten und die Notwendigkeit, das DBU-Alumni-Netzwerk zu erweitern.

Tadas Kancevicius
MOE-Alumni aus Litauen