DBU aktuell Nr. 11 | November 2010

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

1. Umweltpreis: Wandel zu ökologischer Lebensweise für Wulff »dringend«

Der Deutsche Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück) ist Ende Oktober in Bremen vergeben worden. Die Auszeichnung ging mit je 245.000 Euro an das Unternehmer-Duo Dr. Winfried Barkhausen und Edwin Büchter aus Herzogenrath sowie an Dr. Rainer Grießhammer, Mit­geschäftsführer des Öko-Instituts Freiburg. Mit dem Ehrenpreis der DBU wurde der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, ausgezeichnet.

Verleihung des Deutschen Umweltpreises
Freude über die Verleihung des Deutschen Umweltpreises (v. l.): Dr. Winfried Barkhausen, Edwin Büchter, Michail Gorbatschow, Dr. Rainer Grießhammer, DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde.
Christian Wulff
Forderte den Wandel zu einer ökologischen Lebensweise: Bundespräsident Christian Wulff.
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen
Auch Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen gehörte zu den prominenten Gästen des Festaktes in Bremen.

Anlässlich der Preisverleihung im Musical Theater Bremen betonte Bundespräsident Christian Wulff vor rund 1.300 Gästen, die aktuellen Preisträger der DBU zeigten, was für eine zukunftsfähige Entwicklung notwendig sei: »wegweisende Innovationen, mutige Investitionen in Zukunftstechnologien, weitsichtige und verantwortungsvolle Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft und ein gesellschaftliches Bewusstsein dafür, wie dringend der Wandel hin zu einer ökologisch verträglichen Lebensweise ist«. Insofern gehe von dieser Preisverleihung »eine Botschaft aus, die uns große Hoffnung machen kann: Wir können vieles besser machen – schon heute«.

Zum Preisträger-Duo Barkhausen/Büchter sagte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes und Umweltpreis-Jurymitglied, besonders beeindruckt habe die Jury, dass sich zwei Forscher auf den Weg gemacht hätten, mit Gründung eines Unternehmens eine Innovation in Wirtschaftsprozesse zu überführen. Das Reinigen technischer Oberflächen mit Laserlicht habe gegenüber herkömmlichen Verfahren enorme Vorteile, weil es etwa den Wasser­verbrauch und Chemikalieneinsatz im Produktionsprozess verringere und viel Energie zu sparen helfe – Energie­einsparungen von bis zu 87 Prozent seien so möglich.

Mit Blick auf Preisträger Grießhammer sagte Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Jurymitglied und selbst Umweltpreisträger, er sei die »tragende Gestalt des Öko-Instituts«, das er zu einer der wichtigsten Institutionen in Sachen Umweltschutz mitentwickelt habe. Grießhammer habe verstanden, dass der Verbraucher ökologische Zusammenhänge begreifen müsse, wenn er Produkte wirklich bewerten und danach Kaufentscheidungen treffen wolle. Mit der Öko­bilanzierung von Waschmitteln etwa habe Grießhammer die Chemiewende eingeleitet.

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl würdigte Gorbatschow als Architekten der Wende, mit dem er ökologisch immer auf einer Wellenlänge gewesen sei. Durch Gorbatschow sei es möglich geworden, das »Grüne Band« entlang der ehemals innerdeutschen Grenze zu erhalten. Der lange Atem in den Bemühungen um einen konsequenten Umweltschutz habe sich jedenfalls gelohnt.

Gorbatschow betonte, dass Politik ohne Ökologie nicht funktioniere. Von den vielen Problemen, die es gebe, sei das Thema Ökologie »in der vordersten Front«.

Den Festakt moderierte Katrin Bauerfeind (3sat).